Gegen das Vergessen

Stolperschwelle für die Opfer der NS-Psychiatrie

Kritische Auseinandersetzung mit der Psychiatrie-Geschichte am Pfalzklinikum

Mit einer Stolperschwelle gedenkt das Pfalzklinikum der Patientinnen und Patienten der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster, die den Taten der NS-Psychiatrie von 1934 –1945 zum Opfer fielen. Die Stolperschwelle wird am Donnerstag, 8. August um 12 Uhr vor dem Eingang des Hauptgebäudes (Gebäude 1), Weinstraße 100, verlegt.

Die Stolperschwelle wurde von dem Künstler Gunter Demnig im Rahmen seiner Serie „Stolpersteine“ geschaffen. Sie informiert über die bisher ermittelten Opferzahlen der Zwangssterilisation, der Krankenmordaktion T4 und der „wilden Euthanasie“ im Rahmen des bayerischen Hungererlasses. Anlass für die Verlegung ist der diesjährige 80. Jahrestag der sogenannten „Anstaltsräumung“ am 10. September 1939. Die Heil- und Pflegeanstalt wurde als kriegswichtig eingestuft und stand der Versorgung von Patientinnen und Patienten nicht mehr zu Verfügung. Viele Patientinnen und Patienten kehrten nach der Räumung nicht zurück, wurden verlegt, getötet oder verhungerten in anderen Anstalten. Im Rahmen seiner Gedenkarbeit möchte das Pfalzklinikum mit der Stolperschwelle diesem Ereignis auch im Alltag Raum und Bedeutung geben.

Bei der Veranstaltung werden sprechen: Dr. Michael Brünger, Geschäftsführendes Mitglied des Ausschusses für Gedenkarbeit im Pfalzklinikum; die Heidelberger Medizinhistorikerin Prof. Dr. Maike Rotzoll und die Angehörige Gabriele Bußmann. Die Stolperschwelle wird von Künstler Gunter Demnig selbst verlegt.

Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt von der Cellistin Isabel Eichenlaub.

Kontakt
E-Mail: romina.maennl@pfalzklinikum.de