Zum Thema 50 Jahre Mauerbau veranstaltet der Bezirksverband Pfalz am Donnerstag, 11. August, um 19 Uhr in der Villa Denis in Frankenstein, Diemerstein 9, eine Gesprächsrunde (Eintritt frei). Nach einer Einstimmung ins Thema erzählen vier Zeitzeugen aus der Pfalz, inwiefern sie vom Mauerbau vor 50 Jahren betroffen waren. Die Moderation übernimmt Rheinpfalz-Chefredakteur Michael Garthe.
Die ehemalige Landtagsvizepräsidentin Gisela Büttner musste bereits 1951 von Halle an der Saale über die grüne Grenze in den Westen flüchten, nachdem die junge Juristin ins Visier der Stasi geraten war. Odulf Jakobi, ehemaliger Leiter der Pfalzakademie Lambrecht, war in den 50er Jahren sogenannter Fahrschüler nach Westbelin, das heißt er lebte in Ostberlin und besuchte in Westberlin die Schule; 1958 blieb er in Westberlin, seine Familie und Freunde musste er im Osten zurücklassen. An der Pfalzakademie organisierte er zahlreiche Seminare zu den deutsch-deutschen Beziehungen. Der gelernte Werkzeugmacher Heinz Praußner fuhr 1955 in den Westen in Urlaub mit dem festen Vorsatz, hier zu bleiben. Jörg Harz, Betriebsratsvorsitzender der ACO-Guss GmbH Kaiserslautern und Kaiserslauterer Stadtratsmitglied, wurde erst nach dem Mauerbau geboren. Er war Oppositioneller in der DDR, wurde inhaftiert und von der Bundesrepublik 1986 freigekauft.
Der Bezirksverband Pfalz nimmt den diesjährigen Jahrestag der deutsch-deutschen Geschichte zum Anlass, in seiner Gesprächsreihe ein nationales Ereignis aufzugreifen und ihm ein pfälzisches Gepräge zu geben. In den frühen Sonntagmorgenstunden des 13. August 1961 begann ein Heer von Bauarbeitern mit dem Bau einer Mauer in Berlin; schon vier Tage später war Westberlin abgeriegelt. Die politische Lage zwischen Ost- und Westdeutschland spitzte sich in den kommenden Wochen derart zu, dass sich am 27. Oktober 1961 am Checkpoint Charly sowjetische und amerikanische Panzer gefechtsbereit gegenüberstanden. 28 Jahre lang sollte die Mauer als Symbol der deutschen Teilung Bestand haben.
Mehr Informationen zum Thema Mauerbaufinden sich auf der Internetseite des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde.