Amtsenthebung eines protestantischer Pfälzer Pfarrers 1933

Vortrag im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde

Über „Das erste Opfer unter den protestantischen Pfarrern der Pfalz. Die Amtsenthebung des Johannes Lohr 1933" referiert der Großbundenbacher Pfarrer Dr. Bernhard Bonkhoff am Mittwoch, 3 November, um 19.30 Uhr im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (Eintritt frei). Der erste protestantische Pfarrer der Pfalz, der aus politischen Gründen im Nationalsozialismus sein Amt verlor, war der seit 1929 in Gangloff bei Lauterecken wirkende Johannes Lohr. Er stammte aus dem vorderpfälzischen Freckenfeld, hatte von 1894 bis 1898 in Straßburg Theologie studiert und war ab 1904 Pfarrer im elsässischen Dunzenheim. 1920 wurde er von den Franzosen ausgewiesen und kam in die Pfalz zurück. Er wurde Pfarrer in Laumersheim. Von Anfang an beschäftigte er sich gründlich mit der brauen Ideologie und nahm öffentlich Stellung, auch nach der Machtergreifung. Er ließ sich nicht einschüchtern. Seine Kirchenleitung stand ihm nicht bei, sondern behandelte ihn als Querulanten. Ihm wurde verboten zu predigen und man legte ihm nahe, sich aus gesundheitlichen Gründen pensionieren zu lassen, was noch 1933 geschah. 1941 starb er in Baden-Baden. Bisher wurde er in der pfälzischen Kirchenkampf-Geschichtsschreibung nicht gewürdigt.