Aufbau von Selbsthilfegruppen in Ruanda fördern

Kooperationspartner aus Kigali zum fachlichen Austausch im Pfalzklinikum

Austausch auf Augenhöhe: Die beiden Geschäftsführer Paul Bomke (links) und Brother Charles Nkubili arbeiten mit ihren Teams seit 2017 am Transfer von Wissen bei der Behandlung von psychisch kranken Menschen.

Unter dem Motto „Gleiche Menschen – gleiche Probleme – unterschiedliche Lösungswege“ arbeiten das Pfalzklinikum und das Neuro-Psychiatric Hospital Caraes Ndera in Kigali, Ruanda seit 2017 in einem Austauschprogramm zusammen. Teil der Kooperation sind gegenseitige Besuche zum Austausch über fachliche und administrative Themen auf Augenhöhe. Über die vergangene Woche waren der Geschäftsführer des Caraes-Ndera-Hospitals Brother Charles Nkubili und der Finanzchef  Brother Vedaste erneut zu Besuch im Pfalzklinikum. Gemeinsam mit Führungskräften des Pfalzklinikums besuchten sie zudem eine Konferenz des europäischen Krankenhausmanagerverbands in Portugal. Ziel des Besuchs war es, Maßnahmen der Wissensvermittlung und der Entwicklung von Gesundheitskompetenz zu besprechen und die Rolle eines psychiatrischen Krankenhauses im Versorgungssystem neu zu definieren. „Zusammen können wir mehr erreichen: bessere Bedingungen für unsere Patienten schaffen und neue Wege der Behandlung und der Unterstützung der Menschen in den Gemeinden gehen“, sagte Brother Charles Nkubili. In Ruanda möchte das Caraes-Ndera-Hospital beispielsweise die Gründung von Selbsthilfegruppen unterstützen, um die Zahl und Dauer stationärer Aufenthalte zu verringern und die Gesundheitskompetenz zu stärken.

Am vergangenen Dienstag wurden die beiden Vertreter aus Ruanda mit einer kleinen Feier im Pfalzklinikum verabschiedet. Sie begeben sich nun auf den nächsten Teil  ihrer zweiwöchigen Europareise, um ihre Trägereinrichtung in Belgien zu besuchen. Auf ihrer Reise werben Brother Charles und Brother Vedaste außerdem um Fördermittel, mit denen sie eine Wohneinrichtung für psychisch beeinträchtigte Menschen gründen möchten. Der nächste Gegenbesuch einer fünfköpfigen Delegation des Pfalzklinikums ist für Anfang 2019 geplant. Das multiprofessionelle Team aus Klingenmünster und Kaiserslautern, das die Reise antreten wird, plant unter anderem, gemeinsam mit den Mitarbeitern des Caraes-Ndera-Hospitals vor Ort Trainings in Deeskalationsmanagement, psychiatrischer Fachkrankenpflege und Behandlungsmethoden bei Patienten mit zum Beispiel Schizophrenie durchzuführen.

Zum Hintergrund

Das Pfalzklinikum und das Caraes-Ndera-Hospital in Kigali, Ruanda, arbeiten seit 2017 zusammen. Seitdem haben sich verschiedene Delegationen aus beiden Einrichtungen besucht und unter anderem zu den Themen Deeskalation, Ohrakkupunktur und die Behandlung insbesondere von schwer erkrankten Patientinnen und Patienten ausgetauscht. Das Projekt wird mit Bundesmitteln und der Else Kröner-Fresenius-Stiftung unter der „Initiative Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit“ gefördert.

Kontakt: Dr. Gudrun Auert, Chefärztin der Klinik Kaiserslautern und Projektleiterin der Kooperation mit Ruanda, Tel. 0631 5349-2200, Email: gudrun.auert@pfalzklinikum.de