Zu einer theoretischen Einführung in den Schnitt von Streuobstbäumen in Clausen am Donnerstag, 19. April, lädt das Biosphärenreservat-Pfälzerwald Nordvogesen ein, Treffpunkt ist um 19 Uhr in der Gaststätte des Turnvereins Clausen im Jahnweg 26. Die Veranstaltung endet gegen 21 Uhr. Sie findet im Rahmen des EU-Projekts „LIFE Biocorridors“ und in Zusammenarbeit mit dem Obst- und Gartenbauverein Clausen statt. Die Teilnahme am Kurs ist frei, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Eigentümer von Obstbäumen oder Streuobstwiesen sind ebenso angesprochen wir alle anderen, die Interesse am Baumschnitt haben. Sabine Hoos, Koordinatorin des EU-Projekts „LIFE Biocorridors“, stellt ihr Projekt vor und Baum- und Landschaftspfleger Kai Bergengruen erklärt, wie der richtige Baumschnitt bei der Pflanzung von jungen Bäumen, zur Pflege sowie zum Erhalt von Altbäumen funktioniert.
Um Anmeldung im Projektbüro unter der Telefonnummer 06391 866-9516 beziehungsweise per E-Mail an k.bauer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de wird gebeten. Die Veranstaltung wird gefördert über das Förderprogramm LIFE der Europäischen Union und durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) Rheinland-Pfalz.
Das Projekt „LIFE Biocorridors“ fördert den grenzüberschreitenden Biotopverbund, unter den auch der Erhalt von Streuobstwiesen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere fällt. Die Infoveranstaltung zur Pflanzung und Pflege von Streuobstbäumen soll Menschen, die Verantwortung für ihr Biosphärenreservat übernehmen wollen, eine Hilfestellung bei dem Erhalt ihrer Streuobstwiesen leisten. Während der Streuobstanbau im 18. Jahrhundert aufgrund behördlicher Erlasse sowohl im Pfälzerwald als auch am Haardtrand eine Hochphase erlebte, verschwinden heute viele Streuobstbestände infolge von Nutzungsaufgabe, durch Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion oder durch Bebauung in den Ortsrandlagen.
Man geht derzeit von rund 1.000 Hektar Streuobstwiesen mit rund 71.000 Einzelbäumen – davon 54 Prozent Apfelbäume, gefolgt von Kirschen, Birnen und Pflaumen – im Pfälzerwald aus. Ein Großteil der Bestände ist überaltert und teilweise in einem mittelmäßigen bis schlechten Zustand. Wichtige Akteure im Bereich Streuobst sind die Obst- und Gartenbauvereine, Umweltverbände, Kreisverwaltungen, Biotopbetreuer und Schulen, aber auch die Gemeinden und Flächeneigentümer, die diese für Pflanzen und Tiere wichtigen Lebensräume pflegen und erhalten. Nicht zuletzt tragen die Verbraucher, die regional erzeugten Obstsaft kaufen, maßgeblich zum Erhalt dieser wertvollen Landschaftsform bei. Mehr Informationen unter www.pfaelzerwald.de/projekte/life-biocorridors.