Das Thema "Vor 50 Jahren: Rückkehr des Landes an der Saar" steht im Mittelpunkt des Vortags von Dr. Wolfgang Müller am Mittwoch, 8. November, um 19.30 Uhr im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (Eintritt frei). Vor 50 Jahren, am 1. Januar 1957, wurde der politische Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland vollzogen, die Zeitgenossen sprachen damals von der "kleinen Wiedervereinigung" im Westen. Am Tag X, dem 6. Juli 1959, erfolgte mit dem Übergang vom französischen Francs zur Deutschen Mark die wirtschaftliche Integration. Damit endete der nach dem Zweiten Weltkrieg begonnene saarländische Sonderweg des seit 1947 politisch teilautonomen und durch Wirtschafts- und Währungsunion mit Frankreich eng verbundenen Landes an der Saar.
Der Vortrag des Kaiserslauterer Referenten, der das Archiv der Universität des Saarlandes leitet und Lehrbeauftragter für Archivwesen am Historischen Institut ist, bietet einen Überblick über die wechselvolle Geschichte unserer – auch als Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich stehenden – Nachbarregion zwischen 1945 und 1957 und beschreibt mit einem besonderem Schwerpunkt die Entwicklung der Universität des Saarlandes. Denn mit europäischer Perspektive war diese neue Hochschule 1948 unter der Ägide der Französischen Republik und der Universität Nancy gegründet worden. Nach der bis heute leidenschaftlich und kontrovers diskutierten Volksabstimmung vom 23. Oktober 1955 um ein – dann mit Zwei-Drittel-Mehrheit abgelehntes – europäisches Statut für das Saarland erfolgte an der Universität der schwierige Übergang vom französischen zum bundesdeutschen Universitätssystem.