Unter dem Titel Zwischen Terror und Anpassung Zur Situation homosexueller Männer während der NS-Zeit steht der Vortrag von Roland Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, am Freitag, 9. November, um 19 Uhr im Bürgersaal der Verbandsgemeindeverwaltung Dahner Felsenland in Dahn, Schulstraße 29 (Eintritt frei). Homosexuelle Männer wurden vom NS-Regime als Volksfeinde denunziert, von Polizei, Gestapo und Justiz verfolgt und in Gefängnissen und Konzentrationslagern inhaftiert. Über ihr Schicksal ist noch immer wenig bekannt. Der Vortrag rückt die Hauptaspekte der in der Geschichte beispiellosen Politik eines rigorosen Vorgehens gegen diese Bevölkerungsgruppe in den Mittelpunkt. Roland Paul stellt die Ziele der NS-Politik, die wichtigsten Gesetze, Anordnungen, Geheimbefehle und Sondermaßnahmen vor. Anhand von Beispielen aus Ermittlungen von Gestapo und Kripo in Städten der Region geht er der Frage nach, ob sich die Politik gegen alle homosexuellen Männer richtete oder nur gegen bestimmte Gruppen. Außerdem werden die Lebensbedingungen jener Männer beleuchtet, die nicht in die Verfolgungsmaschinerie gerieten. Abschließend wird erörtert, welche Bedeutung die NS-Erfahrungen für uns heute haben.
Zum Vortrag laden die Stadt Dahn, die Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, die katholische- und die protestantische Kirchengemeinde Dahn, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Pfalz, die Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz, die Gedenkstätte KZ Osthofen und der Arbeitskreis Judentum im Wasgau in Kooperation mit dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde ein.