Am 19./20. Januar findet eine Tagung zum Thema „Beteiligungskultur? Zur Bedeutung der pfälzischen Unionsbewegung“ in der Pfalzakademie Lambrecht statt. Die pfälzische Kirchenunion von 1818 zwischen Reformierten und Lutheranern gilt – im Unterschied zur Union in Preußen – als „Union von unten“. Vorangegangen waren Unionen auf lokaler Ebene, in Lambrecht bereits 1805, als die Pfalz Teil des revolutionären Frankreich war. 1817 kam es zu einer regelrechten Unionsbewegung mit Kirchenvereinigungen in Speyer, Kusel, Zweibrücken, Ernstweiler, Rockenhausen, Bergzabern, Limbach, Großkarlbach, Kirchheimbolanden, Marnheim, Edenkoben, Annweiler, Dürkheim, Otterberg und Katzweiler. Anfang 1818 folgten Nußdorf, Dielkirchen, Offenbach, Kaiserslautern und Altenkirchen. Als die Union pfalzweit eingeführt wurde, ging dem Synodalbeschluss eine Befragung der „Hausväter“ voran.
Die Tagung, die freitags von 10 bis etwa 20.30 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr läuft, geht dabei unter anderem der Frage nach, inwiefern die pfälzische Kirchenunion tatsächlich eine Basisbewegung war und ob hier Züge einer „Beteiligungsgesellschaft“ oder gar frühdemokratische Entwicklungen erkennbar sind. Auf der Basis der historischen Erfahrungen wird auch der gegenwärtige Zustand von Beteiligungskultur in Kirche und Staat erörtert. Der Freitag endet nach dem Abendessen mit einer Andacht in der Klosterkirche Lambrecht um 19.30 Uhr und einer Kurzführung durch den Historiker Roland Paul. Die Veranstaltung wird von der Evangelischen Akademie der Pfalz in Kooperation mit dem Verein für Pfälzische Kirchengeschichte und dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde angeboten. Die Teilnahmegebühr beträgt inklusive Übernachtung und Verpflegung 110 Euro, ohne Übernachtung 55 Euro. Eine Anmeldung sollte umgehend erfolgen unter info@eapfalz.de. Unter www.pfalzgeschichte.de ist ein Programm abrufbar.