Bezirkstag Pfalz regelt Förderrichtlinien neu

Pfalzklinikum schafft heilpädagogische Wohnstätte in Maikammer

Der Bezirkstag Pfalz hat in seiner Sitzung in Jockgrim die Förderrichtlinien des Bezirksverbands Pfalz für die Bereiche Kunst- und Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde, Fremdenverkehr sowie Landespflege und Naturschutz neu geregelt. Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder hatte vorgeschlagen, neben der bisherigen Einzelförderung von Projekten künftig auch eine institutionelle Förderung einzuführen, um den jährlichen Prüfaufwand für beide Seiten zu verringern. In die Kulturförderung fließen 2008 insgesamt 268.000 Euro, wobei 112.000 Euro Einrichtungen, Gruppen und Vereinigungen zugute kommen; mit 156.000 Euro unterstützt der Bezirksverband Pfalz bauliche sowie sonstige Einzelmaßnahmen ab einer bestimmten Größenordnung.

2008 wird der Bezirksverband Pfalz mit einem jährlichen Betriebskostenzuschuss beim Dynamikum Pirmasens in Höhe von 80.000 Euro einsteigen, wie die Bezirkstagsmitglieder in ihrer Sitzung mehrheitlich beschlossen; sie wählten Theo Wieder und Günter Eymael in den sechsköpfigen Koordinierungsrat, dem außerdem noch drei Vertreter der Stadt Pirmasens sowie ein Vertreter des Vereins Dynamikum angehören. Das interaktive naturwissenschaftlich orientierte Mitmachmuseum entsteht zurzeit in der ehemaligen Schuhfabrik „Rheinberger“ und richtet sich an alle Altersgruppen. Es habe „die Chance, sich zu einer hochkarätigen wissenschaftlichen Bildungseinrichtung und damit zu einem Leuchtturm in der Südwestpfalz zu entwickeln“, stellte Wieder fest.

Darüber hinaus stellten sich die Abgeordneten des pfälzischen Parlaments einmütig hinter das Vorhaben des Pfalzklinikums für Psychiatrie und Neurologie, in der Gemeinde Maikammer eine heilpädagogische Wohnstätte für Menschen mit geistigen oder mehrfachen Behinderungen einzurichten. Wieder würdigte die unterstützende Haltung von Gemeinderat und Bürgermeister Karl Schäfer, die das Kaufgesuch des Pfalzklinikums zurzeit prüfen würden. Auf dem Gelände der „Alten Turnhalle“ soll ein neues Zuhause für 30 behinderte Männer und Frauen entstehen, die bisher vorwiegend im Heimbereich Betreuen-Fördern-Wohnen des Pfalzklinikums in Klingenmünster betreut wurden. „Die Bewohner werden in kleinen, familiären Wohngruppen im Herzen der Gemeinde leben und an deren Leben teilhaben können“, erläuterte Wieder. Unterstützung und Betreuung erführen die Bewohner durch erfahrenes Fachpersonal, das eine Rund-um-die-Uhr Betreuung gewährleiste. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich hier ein Miteinander von behinderten und nicht behinderten Nachbarn anbahne, das unserer Gesellschaft gut tue.