Der Bezirksverband Pfalz soll Mitglied in der Stiftung für das Deutsche
Schuhmuseum Hauenstein werden. Diesen Vorschlag will der
Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder dem Bezirkstag Pfalz machen, der am
15. Dezember in Pirmasens zusammenkommt. Bislang ist der Luftkurort
Hauenstein alleiniger Träger des Museums. "Der Bezirksverband Pfalz
will, dass die Zukunft dieses einzigartigen Museums, das einen
wichtigen Wirtschaftszweig der Pfalz dokumentiert, gesichert bleibt",
begründete Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder das Vorhaben, das das
Ergebnis intensiver Gespräche mit Bürgermeister Bernhard Rödig und
Museumsleiter Willi Schächter sei. Sie hätten, so Wieder, den
Bezirksverband Pfalz gebeten, "mit vereinten Kräften den Fortbestand
des Museums zu gewährleisten". Da das Museum für die gesamte Pfalz
bedeutsam und "für die Menschen insbesondere der Westpfalz
identitätsstiftend" sei, unterstütze er das Projekt, erläuterte Wieder
den Mitgliedern des Ausschusses für Kunst, Kultur, pfälzische
Geschichte und Volkskunde.
Als Stiftungskapital werde der Bezirksverband Pfalz, wie die
Ortsgemeinde Hauenstein, einmalig 25.000 Euro bereitstellen. Darüber
hinaus wolle der pfälzische Kommunalverband jährlich mit 60.000 Euro
zum laufenden Betrieb des Hauses beitragen. Die Führung des Hauses
solle auch künftig vor Ort geregelt und das ehrenamtliche Engagement
weiter gestärkt werden. Weiterhin sei man bestrebt, das
Stiftungskapital in den kommenden Jahren wesentlich zu erhöhen, um den
laufenden Betrieb aus den Erträgen des Stiftungskapitals bestreiten zu
können. Hierbei denke man an eine Förderung durch Unternehmer und
Privatpersonen. Der derzeit noch neunköpfige Stiftungsrat unter Vorsitz
von Rödig solle künftig aus zehn Mitgliedern bestehen, wobei die
Ortgemeinde fünf, der Bezirksverband Pfalz vier und der Landkreis
Südwestpfalz, der jährlich einen Zuschuss beisteuert, einen Sitz
erhalten soll, teilte Wieder weiter mit.
Das Deutsche Schuhmuseum Hauenstein wurde 1996 eröffnet; schon damals
unterstützte der Bezirksverband Pfalz das Projekt mit rund 205.000
Euro. An originaler Produktionsstätte in einer ehemaligen Schuhfabrik
wird der wechselhafte Werdegang der Schuhindustrie im größten Schuhdorf
Deutschlands sinnlich erfahrbar gemacht. Das Museum zeigt, welchen
Einfluss die Schuhindustrie auf das Leben und den Alltag der Menschen
in dieser Region hatte. Das Museum verzeichnet jährlich rund 30.000
Besucher.