Bezirksverband Pfalz verleiht Pfalzpreis für Heimatforschung

Albert Ritter für Arbeit über Büchelberg gewürdigt

"Wer seine Vergangenheit beleuchtet, kann die Gegenwart verstehen und den Weg in die Zukunft erkennen", sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Verleihung des Pfalzpreises für Heimatforschung in Germersheim. Zum achten Mal seit 1986 lobe der Bezirksverband Pfalz den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten dreigeteilten Preis aus, um die Heimatforschung zu pflegen. Den mit 3.000 Euro dotierten Pfalzpreis erhielt Albert Ritter aus Wörth für seine 924 Seiten umfassende Arbeit "Büchelberg. Leben im Bienwald". In diesem Buch beschreibt der 72-Jährige die Geschichte und das Leben in der Bienwaldgemeinde früher und heute und räumt mit einigen alten Legenden auf. "Die Auszeichnung heute ist die Krönung meiner achtjährigen Arbeit", erklärte der überraschte Preisträger und dankte dabei auch den vielen Helfern, die ihn bei den Recherchen unterstützt hatten.

Der Förderpreis ging an Timo Scherne aus Ruppertsecken. Sein Buch "Das Ende des Zweiten Weltkriegs in der Nordpfalz", das den Einmarsch der Amerikaner in der Nordpfalz im März 1945 beschreibt, sei eine "sehr gut recherchierte Studie", so Wieder in seiner Laudatio. Stellvertretend für die Abschlussklasse 2003 der Regionalen Schule Rülzheim nahmen Lisa Kühn und Melissa Krebs den Jugendförderpreis für die Sammlung "Feldpostbriefe aus dem Elsass und der Pfalz" entgegen. Die damals 14- bis 16-jährigen Schülerinnen und Schüler der Regionalen Schule Rülzheim und ihrer französischen Partnerschule in Niederbronn-les-Bains hatten Feldbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg gesammelt und sich mit den Ängsten, Nöten und Gefahren der Menschen auf beiden Seiten der Grenze auseinandergesetzt. Beide Fördergaben sind mit je 1.000 Euro dotiert. Professor Dr. Michael Erbe , Professor für neuere Geschichte an der Universität Mannheim, ging in seinem Festvortrag ebenfalls auf die deutsch-französischen Beziehungen seit dem 18. Jahrhundert ein und erläuterte das besondere Verhältnis der linksrheinischen deutschen Gebiete zu Frankreich.

Dr. Theo Schwarzmüller, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, sowie der erste Beigeordnete der Stadt Germersheim, Marcus Schaile, begrüßten die Gäste. Für eine gelungene musikalische Gestaltung der Feierstunde sorgten Uschi Reifenberg (Klavier) und Daniel Spektor (Violine) von der Städtischen Musikschule Germersheim.