Ende des vergangenen Jahres ehrte der Bezirksverband Pfalz Heike Negenborn mit dem Pfalzpreis für Bildende Kunst und Maria Trezinski mit dem Nachwuchspreis. Nun zeigt das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) vom 13. April bis 2. Juni die Preisträgerausstellung. Der Preis war diesmal in der Sparte Malerei ausgeschrieben. Damit verbunden ist eine Einzelausstellung der Preisträger, die am Freitag, 12. April, um 19 Uhr durch den Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder, Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann und Kurator Dr. Heinz Höfchen in Anwesenheit der beiden Künstlerinnen eröffnet wird. Den mit 10.000 Euro dotierten Pfalzpreis erhielt Heike Negenborn, 1964 in Bad Neuenahr geboren und heute in Windesheim bei Bad Kreuznach lebend, für ihre zeitgenössische Landschaftsmalerei; der mit 2.500 Euro dotierte Nachwuchspreis ging an die in Speyer lebende Maria Trezinski, die 1994 in Braunschweig geboren wurde.
Neben den preisgekrönten Bildern der Werkreihe großer Überblickslandschaften mit dem Titel „Net-Scapes – Landschaft im Wandel“, die die aktuellsten Arbeiten der Malerin sind, präsentiert Heike Negenborn unter dem Titel „Blickfang“ im Labor und im Graphischen Kabinett des mpk eine Suite ihrer Landschaften. Diese handeln vom Verhältnis von Natur, ihrem Abbild und seinen medialen fotomechanischen Transfermöglichkeiten. Damit nimmt sie Stellung zu der zunehmenden Vereinnahmung der analogen Wirklichkeit durch das digitale Bild. In ihren Bildern wird die Landschaft zur Staffage und als Konstrukt dargestellt. Es ist nicht die ursprüngliche naturbelassene Landschaft, sondern eine Kulturlandschaft, die ihre Gestalt nicht den Naturgewalten, sondern der rationalen menschlichen Planung verdankt.
Das Obere Foyer des mpk wird von Maria Trezinski mit ihrer zum Pfalzpreis eingereichten Arbeit „Feuerwanze“ sowie einer Auswahl jüngst entstandener Werke bespielt; der Titel der Ausstellung lautet „Amanita“. Inspiriert durch biologische Forschungen in Tschernobyl zeigt Maria Trezinski in ihrer großformatigen Arbeit „Feuerwanze“ am Beispiel des gigantisch vergrößerten feuerroten Tiers Auswirkungen radioaktiver Strahlung auf Natur und Tierreich. Die gleichzeitig erschreckend und faszinierend wirkenden Anomalien entwickeln eine eigene phänomenologische Ästhetik. Trezinski bricht mit den Mitteln der ihrer gestisch zupackenden Malerei die gewohnte Perspektive auf das Gartentier Feuerwanze auf und konfrontiert den Betrachter direkt und unausweichlich.
Zu beiden Ausstellungen erscheinen Kataloge mit Texten von Heinz Höfchen, die 80 beziehungsweise 48 Seiten mit zahlreichen Abbildungen umfassen und zum Preis von 14 beziehungsweise 12 Euro erhältlich sind. Ein letzter Rundgang mit den beiden Künstlerinnen und dem Ausstellungskurator Dr. Heinz Höfchen findet zur Finissage am Sonntag, 2. Juni, um 11 Uhr statt. Das mpk am Museumsplatz 1 ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags sowie an Feiertagen (auch an Ostern- und Pfingstmontag) von 10 bis 17 Uhr geöffnet; an Karfreitag bleibt das Museum des Bezirksverbands Pfalz geschlossen.