Der „Bären-May” – ein pfälzischer Separatistenführer

Vortrag im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde

„Der ‚Bären-May’ – aus dem Leben eines pfälzischen Separatistenführers" – diesen Titel trägt der Vortrag von Matthias Spindler aus Waldsee, der am Mittwoch, 6. Mai, um 19.30 Uhr im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6, beginnt (Eintritt frei). Unter den Separatistenführern in der Pfalz 1923/24 war Georg May der pfälzischste: ein Weinhändler aus alteingesessener Familie in Schifferstadt, der 1923 gleichsam über Nacht – beim Putsch-Auftakt in Kaiserslautern – zum Oberkommandierenden der separatistischen Miliz avancierte. Nach dem Untergang der Autonomen Pfalz 1923 blieb er als einziger aus der Führungsriege in der Region und wurde zur berühmt-berüchtigten Symbolfigur. Bekanntheitsgrad erreichte der „Bären-May" durch seine Verstrickungen in zahlreiche Prozesse sowie durch seine Memoiren, die er 1929 veröffentlichte. Dass er 1933 seine eigene Todesanzeige ins „Schifferstadter Tageblatt" setzte, bewahrte ihn nicht vor Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Im Januar 1937 wurde er ins Konzentrationslager Dachau verschleppt und unmittelbar danach erschossen. Matthias Spindler hat sich eingehend mit Georg May beschäftigt und ist Co-Autor des Standardwerks zum pfälzischen Separatismus „Revolverrepublik am Rhein". In seinem Vortrag bringt er viele bislang unbekannte Einzelheiten eines abenteuerlichen Lebens zur Sprache.