Die Frau in der Weimarer Republik

Vortrag im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde

"Stimmvieh und Stadtmütter" beschreibt das Spannungsverhältnis, in dem sich die Frauen als Wählerinnen und Abgeordnete in der Zeit der Weimarer Republik (1918 bis 1933) bewegten. Diesem Thema widmet sich Dr. Christiane Pfanz-Sponagel am Mittwoch, 10. Oktober, im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Politik galt in der Weimarer Republik als Männersache. Stand Er mitten im Berufs- und öffentlichen Leben, so hatte Sie gemäß der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in erster Linie für ein gemütliches Heim zu sorgen, treue Gattin und liebevolle Mutter zu sein. Die Wirklichkeit sah jedoch oft anders aus, da Frauen schon damals schrittweise in die von Männern dominierte Politik eintraten. Zum einen wurde im Zuge der "Novemberrevolution" 1918 das aktive und passive Frauenwahlrecht eingeführt. Zum anderen bildeten die Frauen nach dem Ersten Weltkrieg, in dem viele Männer gefallen waren, die Mehrheit der Wahlberechtigten und wurden von allen Parteien umworben – mit mäßigem Erfolg, wie die geringe Frauenwahlbeteiligung zeigte. Wahlanalysen widerlegen übrigens auch die Annahme, Frauen hätten Hitler zur Macht verholfen. Die Kommunalpolitikerinnen, die sich selbst als "Stadtmütter" verstanden, beschränkten ihre Tätigkeit auf den sozialen Bereich, galt dieser doch als idealer, dem weiblichen Wesen angemessene Einsatzort. Der Tatsache, dass Frauen in Parlamenten und Parteien unterrepräsentiert waren, versuchte man schon Ende der Weimarer Republik mittels Frauenquote und Frauenliste zu begegnen.