Einen Überblick über Die Pfalz in der NS-Zeit" gibt Gerhard Nestler am Mittwoch, 3. Februar, um 19.30 Uhr im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (Eintritt frei). Die Pfalz, die gemeinhin als Hort liberaler und freiheitlicher Traditionen gilt, war schon in den Jahren vor 1933 eine der Hochburgen des Nationalsozialismus in Deutschland. Seit 1928 gab es nur wenige Reichstagswahlkreise, in denen die NSDAP größere Wahlerfolge feiern konnte. Auch nach der Machtergreifung gehörte die Pfalz zu Hitlers treuesten Gauen. Voller Stolz sprachen die pfälzischen Nationalsozialisten vom Bollwerk im Westen". In seinem Vortrag zeichnet der Leiter des Frankenthaler Stadtarchivs den Aufstieg der NSDAP in der Pfalz von einer kleinen unbedeutenden Splitterpartei zur Massenbewegung nach und fragt nach den Gründen, die diesen Aufstieg möglich gemacht haben. Er wird die wichtigsten Elemente der NS-Herrschaft in der Pfalz analysieren, beispielsweise den Unterdrückungs- und Terrorcharakter des Regimes und den Gaupartikularismus des pfälzischen Gauleiters Josef Bürckel. Außerdem geht er der Frage nach, auf welche Weise das Regime Loyalitäten erzeugt hat und wie groß Widerstand und Resistenz waren. Gerhard Nestler hat in den letzten Jahren zahlreiche Studien zur Geschichte der Pfalz im 19. und 20. Jahrhundert veröffentlicht und ist Mitherausgeber des Sammelbandes Die Pfalz unterm Hakenkreuz".