Das Thema "Napoleon und die Pfalz" steht im Mittelpunkt des Vortags von Professor Dr. Erich Pelzer aus Mannheim am Mittwoch, 4. Oktober, um 19.30 Uhr im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (Eintritt frei). Im Frieden von Lunéville (9. Februar 1801) erkannte Österreich den Rhein als Frankreichs Ostgrenze an. Damit wurden die vier linksrheinischen Departements nach den Regeln des Völkerrechts an Frankreich abgetreten. Die vormalige Pfalz war nun in Gestalt des DeparteÂments Donnersberg Teil des französischen Staatsgebiets. Nachdem ein Jahr später, am 30. Juni 1802, auch die Gleichstellung mit den innerfranzösischen Departements per Dekret verfügt worden war, begann die Franzosenzeit in der Pfalz, die bis 1814 andauerte. AufÂgrund Âdessen partizipierten die Pfälzer nicht nur an der französischen Hegemonie über Europa, sie stellten auch in nicht unbeträchtlichem Umfang Rekruten für die Grande Armée. Der Kaiser selbst weilte insgesamt viermal in Kaiserslautern und es waren seine Veteranen, die nach seiner zweiten Abdankung den Kult der Erinnerung an die Person und den Schlachtenruhm der Kaiserarmee aufrechterhielÂten. Die Pfalz zählte zu den Gebieten Deutschlands, die am stärksten ihre AnhängÂlichkeit an den großen Korsen in Form von Feldzugserinnerungen, VolksÂliedern, AndenkentaÂfeln und NapoleonbänÂken bewahrÂten. In dem Vortrag wird daher die Dimension des zivilen und militärischen Alltags in der Pfalz unter dem Bronzeadler ebenso im Vordergrund stehen wie die Darstellung und Analyse dieser speziellen Form eines deutschen Napoleonkults.