Mit Adolph Gottlieb stellt die Pfalzgalerie in Kaiserslautern vom 28. Februar bis 1. Juni einen der bedeutenden Vertreter des amerikanischen Abstrakten Expressionismus in einer Einzelausstellung vor. Adolph Gottlieb Sculptures" ist die erste Ausstellung zu seinen Skulpturen in Deutschland überhaupt; sie zeigt eine andere Seite des Malers. Die Schau mit 25 plastischen Arbeiten, die in einer konzentrierten Schaffensphase des Jahres 1968 entstanden sind, wird am Freitag, 27. Februar, um 19 Uhr durch Pfalzgalerie-Direktorin Dr. Britta E. Buhlmann sowie Ausstellungskurator Dr. Heinz Höfchen eröffnet. Unter den Gästen sind Konsulin Jeanine M. Collins vom amerikanischen Generalkonsulat Frankfurt sowie Sanford Hirsch, Direktor der Adolph and Esther Gottlieb Foundation, New York. Während der Ausstellungseröffnung bieten Dr. Elisabeth Voigtländer und Trude E. Deubig ein Kinderprogramm an.Als Maler hat Adolph Gottlieb in seinen sogenannten Pictographs eine charakteristische Bildform entwickelt, in der er eigene Mythen- und Symbolvorstellungen mit Anregungen aus der europäischen Klassischen Moderne verbunden hat. Wesentlich für seine Formfindung war die Auseinandersetzung mit der Malerei Paul Klees, der Kunst der amerikanischen Ureinwohner und C. G. Jungs Theorie vom kollektiven Unbewussten. Seine Malerei bildet die Grundlage dieser Skulpturen, die seine charakteristische Zeichensprache von der zweiten Dimension in die Dreidimensionalität transportieren. Zehn Gemälde aus dem Zeitraum von 1964 bis 1973 sowie mehrere Arbeiten auf Papier sind aus diesem Grund in die Ausstellung integriert sie stellen das skulpturale Schaffen Gottliebs in den Kontext seines Gesamtwerks.
Adolph Gottlieb wurde 1903 in New York geboren. Er erhielt seine künstlerische Ausbildung ab 1919 in der Art Students League und anderen New Yorker Kunstschulen. 1921 bis 1923 hielt er sich in Europa auf und besuchte unter anderem Zeichenklassen an der Pariser Académie de la Grande Chaumière. 1935 war er Gründungsmitglied der Künstlergruppe The Ten", die sich expressionistischer und abstrakter Malerei verschrieben hatte. Während der 50er und 60er Jahre machen zahlreiche Ausstellungen sein Werk bekannt, 1959 nahm er an der documenta II in Kassel teil. Nach einem Schlaganfall 1970 war Adolph Gottlieb linksseitig gelähmt, malte aber weiterhin bis zu seinem Tod 1974 in New York.
Mit dieser hochkarätigen Ausstellung leistet das Museum des Bezirksverbands Pfalz einen wesentlichen Beitrag zu Kenntnis und Verbreitung amerikanischer Kultur in Deutschland. Schon mehrfach hat das Haus wichtige Projekte zur amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts vorgestellt, darunter 1998 mit der Schau Mind and Mystycism" die Malerei des amerikanischen Abstrakten Expressionismus und 2001 mit der Ausstellung I am a painter. I am a woman. I enjoy both" die weiblich generierte Seite dieser Stilrichtung. Aufgrund der großen Bedeutung des künstlerischen Werkes von Adolph Gottlieb hat die US-Generalkonsulin Jo Ellen Powell, Frankfurt am Main, die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen.
Organisiert wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit der Adolph and Esther Gottlieb Foundation in New York, der American Contemporary Art Gallery in München sowie dem Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain in Nizza, das die erste Station der Ausstellung war. Ein 80-seitiger Katalog ist an der Museumskasse für 11 Euro erhältlich. Die Pfalzgalerie ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr, außerdem an Ostersonntag und -montag sowie Pfingstsonntag und -montag geöffnet; an Karfreitag bleibt das Museum geschlossen. Weitere Informationen sind unter www.pfalzgalerie.de abrufbar.