"Unser Herz schlägt für die Pfalz, für Kunst und Kultur und natürlich für den Fußball", Begeisterung schwang in den Worten von Bezirkstagsvize Manfred Petry mit bei der Eröffnung der Ausstellung "Faszination Fußball – Fußball in der Bildenden Kunst" in der Pfalzgalerie Kaiserslautern. Er verwies darauf, dass das Leben in Kaiserslautern "im Spannungsfeld der Roten Teufel vom Betzenberg und der Musen vom Ritterberg" liege, was schon allein geografisch sichtbar sei. Die Ausstellung verspreche eine "spannende Partie zwischen Kunst und Fußball", die sich niemand entgehen lassen dürfe. Auch der Kaiserslauterer Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig spielte an auf den Brückenschlag zwischen dem Berg im Norden und demjenigen im Süden der Stadt, und das Museum des Bezirksverbands Pfalz übernehme dabei die Aufgabe des Brückenbauers: "Kunst und Fußball finden in der Pfalzgalerie zusammen und überwinden Grenzen."
Dr. Geog Imdahl, Gastkurator der Ausstellung, gab sodann eine Einführung in die Ausstellung, die "den Besucher nicht mit einer Materialschlacht beglücken will". Man habe eine sehr genaue Auswahl getroffen. Unter anderem könne der Besucher hier auch weniger bekannte Werke sehen, "die jedoch von Künstlern stammen, die in der Kunstszene Rang und Namen haben". Imdahl versprach: "Die Ausstellung bietet nicht nur Faszination Fußball, sondern auch Faszination Kunst." Als Ausstellungsbegleiter habe man diesmal keinen Katalog erstellt, sondern ein Magazin, in dem 22 Sportreporter mit Renommee unter dem Motto "Das Spiel, das ich nie vergessen werde" sehr lesbare, mitunter launige Beiträge verfasst hätten. Darüber hinaus sei nach wie vor der Katalog zur Ausstellung "Fußball in der Kunst", die die Pfalzgalerie bereits 1989 gezeigt habe, mit Texten beispielsweise von Walter Jens, Heinz Ehrhardt und Ludwig Harig ein hervorragendes Nachschlagewerk.
Die Ausstellung ist bis 9. Juli dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie am 12. und 26. Juni von 10 bis 20 Uhr und am 19. Juni von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Quer durch alle heute relevanten Genres – also Malerei, Fotografie, Video und Skulptur – nehmen international renommierte Gegenwartskünstler wie Thomas Demand, Hans-Peter Feldmann, Fischli & Weiss, Sarah Lucas, Lang & Baumann, Martin Noël und Konrad Fischer-Lueg an der Partie teil. Markus Lüpertz hat zum Beispiel einen Fußball mit expressiÂvem Pinselstrich auf die Leinwand gebannt. Andreas Gursky, einer der profiliertesten deutschen Fotografen, ist mit drei Stadionaufnahmen zu sehen. Auf den ersten Blick wie gegenstandslose Kunst wirken die sich filigran vielfach kreuzenden Linien von Karoline Bröckel. Sie entpuppen sich als Visualisierung der Laufwege einzelner Fußballspieler oder gar des Balls – eine Darstellungsmethode, die auch Trainer zur Spielanalyse einsetzen. Abgerundet wird die Ausstellung durch Vorträge zu sportkulturellen Themen, interaktive Spiele rund um den Fußball für junge Menschen, Lesungen und spannende Führungen. In einer Talkrunde am 23. Juni werden sich ausgesuchte Gäste aus den Bereichen Sport und Kultur die Bälle zuspielen. Weitere Informationen finden sich unter www.pfalzgalerie.de.