Fünf Kandidaten für Pfalzpreis für Bildende Kunst nominiert

Preisträger wird bei Pfalzpreis-Gala bekannt gegeben

Pfalzpreis-Auszeichnung: Neben einem Preisgeld erhält der Gewinner eine Trophäe und eine Urkunde

Eine mit Fachleuten besetzte Jury unter Vorsitz des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder hat fünf Künstlerinnen und Künstler für den Pfalzpreis für Bildende Kunst in der Sparte Graphik, Fotografie, Video und Neue Medien nominiert: Nicole Ahland, Götz Diergarten, Andrea Esswein, Martin Liebscher und Bettina Müller sind in die enge Wahl für den mit 10.000 Euro dotierten Preis des Bezirksverbands Pfalz gekommen. Die Preisträgerin beziehungsweise der Preisträger wird im Rahmen einer öffentlichen Pfalzpreis-Gala am Samstag, 4. September, um 19.30 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern bekannt gegeben.

Die 1970 in Trier geborene Nicole Ahland lebt in Wiesbaden und zeigt seit 2005 ihre künstlerische Arbeit im Haus Walter Röder in Kaiserslautern. Nach ausgedehnten Forschungsaufenthalten sowie Reisen in China und Vietnam studierte sie in der Klasse für Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste in Mainz. In ihren Fotografien, für die sie unter anderem mit dem Albert-Hausen-Förderpreis des Landkreises Germersheim ausgezeichnet wurde, inszeniert sie Innenräume auf sensible Weise.

Götz Diergarten wurde 1972 in Mannheim geboren und lebt als freischaffender Künstler in Frankfurt im Main. Seine Ausbildung erhielt er bei Prof. Bernd Becher an der Kunstakademie in Düsseldorf sowie an der Hochschule für Gestaltung in Zürich. In seinen Fotografien aus der Serie „Metropolis" macht sich Diergarten in U-Bahnen auf die Suche nach dem Besonderen im Banalen und arbeitet mikrokulturelle Unterschiede innerhalb von Kulturkreisen heraus. Der Künstler, der unter anderem das Stipendium der Hasselblad-Stiftung inne hatte, unterhielt bis 2005 ein Atelier am Donnersberg.

Andrea Esswein, 1969 in Germersheim geboren, studierte am Institut für Kunst und Kunstwissenschaft an der Universität Landau, am Institut für Kulturmanagement in Ludwigsburg sowie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Sie erhielt für ihre künstlerischen Fotografien aus dem Bereich der Copy Art, die sie Kopiegraphien nennt, mehrere Preise und Förderungen, unter anderem das Frankreich-Stipendium der Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz. Die für den Pfalzpreis eingereichten großformatigen Kopiegraphien entstammen der seit 2007 von ihr bearbeiteten Werkgruppe „Braut".

Der in Speyer aufgewachsene Martin Liebscher wurde 1964 in Naumburg an der Saale geboren und arbeitet als freischaffender Künstler in Berlin. Seit 2007 ist er Professor für Fotografie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, er selbst studierte an der Städelschule in Frankfurt bei den Professoren Thomas Bayrle und Martin Kippenberger. Seine großformatigen Farbfotografien mit Überlagerungen von collagierten Elementen und der für sie typischen skurril-humoristischen Note waren bereits in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen, unter anderem in Galerien in Helsinki sowie Los Angeles und in der Pfalzgalerie Kaiserslautern.

Bettina Müller wurde 1960 in Wiesbaden geboren und lebt im rheinhessischen Lonsheim. Nach ihrer Ausbildung zur Fotografin war sie seit 1988 als bildnerische Gestalterin tätig, seit zehn Jahren ist sie ständige Fotografin am Staatstheater Mainz. Seit 2009 steht ihr für ihre künstlerischen Arbeiten ein Förderatelier der Stadt Mainz zur Verfügung. In ihrer Serie aus Schwarzweißfotografien mit dem Titel „Pfalzstar" zeigt Müller Stare auf vorderpfälzischen Überlandleitungen, in denen Linien und natürliche Lebendigkeit zusammenspielen.

Für den mit 5.000 Euro dotierten Nachwuchspreis qualifizierten sich für die Endrunde der aus Kaiserslautern stammende Kunststudent Eric Cusminus mit Video- und Projektionsarbeiten, etwa zum Thema „Berlin im Frühling", die in Herxheim bei Landau lebende Sabrina Geckeis, wie Cusminus Studentin an der Akademie für Bildende Künste in Mainz, mit den Videoarbeiten „Räumen", „Legen" und „Falten", sowie die Brüder Tilman und Severin Schwarz, die ein Atelier in Altleiningen unterhalten und sich mit einer Videoproduktion sowie einem Künstlerbuch beworben haben.

Neben Theo Wieder gehörten dem Preisgericht der Maler und Plastiker Detlof Graf von Borries, Dr. Inge Herold, stellvertretende Direktorin der Kunsthalle Mannheim, Anton Kokl von der Akademie für Bildende Künste der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Brigitte Sommer, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler, der Direktor des Wilhelm-Hack-Museums Dr. Reinhard Spieler, sowie Prof. Dr. Christoph Zuschlag, Professor für Kunstgeschichte und Kunstvermittlung der Universität Landau, an.

Die Nominierten werden bei einer öffentlichen Pfalzpreis-Gala am Samstag, 4. September, um 19.30 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern vorgestellt. Sodann erfolgt die Bekanntgabe der Preisträger. Susanne Bieler und Günther Fingerle vom Pfalztheater moderieren die Feierstunde; die musikalische Gestaltung liegt in Händen des Pfalztheater-Orchesters unter Leitung von Uwe Sandner. Der Eintritt ist frei (Einlass ab 19 Uhr, freie Platzwahl).

Eine Auswahl der zum Pfalzpreis für Bildende Kunst eingereichten Werke aus den Bereichen Graphik, Fotografie, Video und Neue Medien von 23 Künstlerinnen und Künstlern, darunter auch die Nominierten, ist im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern von 5. September bis 17. Oktober zu sehen. Die Ausstellung wird am Sonntag, 5. September, um 11 Uhr eröffnet. Die Pfalzgalerie, Museumsplatz 1, ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sind unter www.pfalzgalerie.de abrufbar.