Die Pfalzbibliothek in Kaiserslautern eröffnet am Freitag, 5. Dezember, um 11 Uhr eine Ausstellung des Bukowina-Instituts der Universität Augsburg unter dem Titel Die Umsiedlung der Buchenlanddeutschen 1940 im europäischen Kontext. Folgen nationalsozialistischer Siedlungspolitik. Die Bukowina, auch Buchenland genannt, war seit dem 18. Jahrhundert ein Siedlungsgebiet pfälzischer Auswanderer in Südosteuropa. 1940 beschlossen die Diktatoren Hitler und Stalin sowie Rumänien, 100.000 Bukowinadeutsche aus ihrer angestammten Heimat umzusiedeln. Laut nationalsozialistischer Propaganda kehrten sie heim ins Reich. Zu den Betroffenen gehörten auch viele Nachkommen jener Pfälzer, die sich einst im Buchenland niedergelassen hatten. Nun wurden sie in annektierten Gebieten in Polen und Lothringen angesiedelt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden sie dann erneut zu Flüchtlingen und Vertriebenen. Ein ähnliches Schicksal erlebten die benachbarten Bessarabiendeutschen, darunter die Familie des heutigen Bundespräsidenten Horst Köhler.
Nach der Begrüßung durch Direktor Dr. Theo Schwarzmüller führt Luzian Geier, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bukowina-Instituts, mit seinem Vortrag Umsiedler zwischen Zwang und Freiwilligkeit in die Ausstellung ein. Sie ist bei freiem Eintritt bis 23. Januar zu sehen. Die Pfalzbibliothek in Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, ist montags bis mittwochs von 9 bis 12.30 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr, dienstags zusätzlich bis 18 Uhr, donnerstags durchgehend von 9 bis 16.30 Uhr und freitags von 9 bis 15 Uhr geöffnet.