Fotografien und Grafiken von Sean Scully

Ausstellung in der Pfalzgalerie Kaiserslautern

Die Pfalzgalerie in Kaiserslautern zeigt vom 17. Juni bis 2. September eine Ausstellung mit Werken von Sean Scully, die Studenten des Instituts für Europäische Kunstgeschichte der Ruprecht Karls-Universität Heidelberg im Museum des Bezirksverbands Pfalz konzipiert und vorbereitet haben. Führungen durch Studenten, die an dem Projekt mitgewirkt haben, finden am 1. und 15. Juli sowie am 12. August jeweils um 11 Uhr statt.

In seiner Form ist das Projekt "Sean Scully – Santo Domingo for NeNé" außergewöhnlich. Zu sehen sind Fotografien und Grafiken des irischen Künstlers, der zu den bedeutendsten Gegenwartskünstlern gehört. Die Fotografien sind im Jahre 1999 auf einer Reise Scullys nach Santo Domingo in der Dominikanischen Republik entstanden. Die Ausstellung bindet verschiedene Medien ein und hält zusätzliche Extras für den Besucher bereit. Scullys fotografische Serie zeigt in einem minimalistischen Stil verfallene Hütten, die der Künstler als Ausdruck menschlichen Handelns erachtet. Farbige Mauer- und Bretterfelder mit Fenstern und Türen wirken, ähnlich wie bei seinen Grafiken, als Raster durchbrechende Einschübe gegenüber der von Horizontalen und Vertikalen dominierten Komposition. Das Betrachten wird zu einem emotionalen Erlebnis.

Sean Scully, 1945 geboren, lehrte zuletzt an der Akademie der Künste in München. Er ist vor allem bekannt geworden durch Werke, in denen geometrische Formen wie Streifen und Balken in einem Spannungsverhältnis stehen. Scullys Bilder behandeln urbane Grundkonflikte, verschlüsselt auch menschliche Beziehungen sowie die Schönheit des Realen. Sie sind kompromisslos, kraftvoll, direkt. Eine eigenwillige melancholische Stimmung prägt sowohl die Fotografien als auch die Grafiken. "Meine Kunst baut auf Strukturen auf, die, wie ich finde, das Wesen der Menschen ausdrücken. Meine Kunst ist zutiefst urban und beschäftigt sich mit dem Wesen des Menschen", so Scully über sein Schaffen. 1983 und 1993 wurde er für den britischen Turner-Preis nominiert. Die Pfalzgalerie ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.