„Hofmanns Wege. Frühe Zeichnungen 1898-1937“ zeigt eine Sonderausstellung des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, vom 5. Mai bis zum 9. September. Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, Patricia A. Gallagher vom Renate, Hans und Maria Hofmann Trust, New York, und Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann eröffnen die Schau am Freitag, 4. Mai, um 19 Uhr, durch die anschließend Kuratorin Dr. Annette Reich führt. Als Vertreter des Abstrakten Expressionismus war Hans Hofmann, der 1880 im mittelfränkischen Weißenburg geboren wurde und 1966 in New York starb, eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Seine Karriere als Lehrer und Künstler startete Hans Hofmann Mitte der 1930er Jahre in den USA. Das zuvor entstandene, bislang weitgehend unbekannte zeichnerische Œuvre zeigt einen interessanten und variantenreichen Entwicklungsprozess, der dem einflussreichen malerischen Werk der Nachkriegszeit vorausging. Im Jahr 2013 präsentierte das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern rund 30 hochkarätige Gemälde von Hans Hofmann, die ihn als abstrakten Maler und zugleich wichtigen Avantgardisten der Moderne vorstellte. Nun gibt das Museum des Bezirksverbands Pfalz mit rund 90 frühen Zeichnungen des Künstlers einen repräsentativen Überblick über diesen Aspekt seines Schaffens.
Porträts, weibliche Akte und Landschaften sind Motive, mit denen sich Hofmann immer wieder beschäftigte. Der serielle Charakter dieser facettenreichen Zeichnungen betont Spontaneität und Experimentierfreude des Künstlers. Zunächst waren es akademische Aktzeichnungen in klassischen Posen, die Hofmann nutzte, um die Beziehung von Figur und Raum auszuloten. Auch in den darauffolgenden Porträt- und Landschaftszeichnungen, die in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre in München und während seiner Sommerkurse in Saint-Tropez entstanden sind, spielte die Raumfrage eine zentrale Rolle. Umriss und Fläche, Licht und Schatten, Figürlichkeit und Abstraktion bestimmen auf sensible und zugleich nachdrückliche Art und Weise die Entwicklung einer von der Natur inspirierten Arbeitsweise, die sich zunehmend in Richtung formaler Reduktion und Abstraktion bewegte. Die Ausstellung des mpk zeigt diese interessanten Wege, die zugleich auf das spätere malerische Werk des deutsch-amerikanischen Pioniers Bezug nehmen.
Hans Hofmann hatte in Paris an der Académie de la Grande Chaumière und an der Académie Colarossi studiert, sich in der Künstlergruppe um das Café du Dôme bewegt und Kontakt zu Künstlern wie Picasso, Braque, Delaunay und Derain gepflegt. Zu seinen Vorbildern zählten Henri Matisse, Paul Cézanne und Wassily Kandinsky. Seine frühen Zeichnungen spiegeln diese Einflüsse eindrucksvoll wider.
Zur Ausstellung erscheint ein 208-seitiger umfassend illustrierter, deutsch-englischer Katalog, der zum Preis von 24,80 Euro an der Museumskasse erhältlich ist und unter www.mpk.de online bestellt werden kann. Ausstellung und Katalog werden ermöglicht durch die Unterstützung des Renate, Hans and Maria Hofmann Trusts, New York, der zugleich Hauptleihgeber ist. Die Schau ist bis 9. September dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.