Mit der Frage „Erste Siedler – friedliche Ackerbauern und/oder blutrünstige Ritualmörder?“ beschäftigt sich Dr. Andrea Zeeb-Lanz von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz in ihrem Vortrag am Mittwoch, 5. Juni, um 19 Uhr im Konferenzraum der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Speyer, Obere Langgasse 40 (Eintritt frei). Dabei geht es um den frühen Ackerbau und einzigartige Rituale in der Pfalz. Die frühesten fest siedelnden Ackerbauern Mitteleuropas, die in eine Welt der Jäger und Sammler einwandern, erreichen die linksrheinischen Gebiete um 5300 vor Christus. Hier legen sie Dörfer an, säen und ernten diverse Feldfrüchte und halten verschiedene domestizierte Tierarten. Zeeb-Lanz gibt sowohl Einblick in Hausbau und Dorforganisation als auch in die vielen weiteren Neuerungen, die die Träger der „jungsteinzeitlichen Revolution“ einführen. Darüber hinaus stellt sie einen bislang einzigartigen Ritualort dieser frühen Ackerbauern vor: In Herxheim bei Landau fanden sich die klein zerstückelten Überreste der Skelette von mindesten 500 Menschen, die in kurzer Zeit hier geopfert wurden und deren Schädel eine ganz besondere Behandlung erfuhren. Neben den Menschen deponierten die Akteure dieses einzigartigen Rituals auch wertvolle Keramik, kostbare Feuersteinklingen sowie Steinbeile und Mahlsteine in zwei Gräben um eine ehemalige Siedlung; alle Funde wurden absichtlich zerschlagen und unbrauchbar gemacht. Die Referentin, Leiterin des langjährigen Forschungsprojekts zu den Funden von Herxheim, bietet einen reich bebilderten Überblick zu diesem außergewöhnlichen Fundplatz und seine Einbindung in die Welt der frühen Ackerbauern.