Anlässlich Horst Eckels 90. Geburtstag zeigt die Pfalzbibliothek in Kaiserslautern eine Ausstellung mit dem Titel „Windhund, Mensch und Weltmeister“ bis 8. April. „Die Ausstellung ist Teil einer größeren Präsentation, die bereits im Pfälzischen Sportmuseum Hauenstein zu sehen war“, sagte Pfalzbibliotheksleiterin Claudia Germann bei der Eröffnung ohne Publikum, die live über das Internet verfolgt werden konnte und weiterhin unter www.pfalzbibliothek.de abrufbar ist. „Die Leihgaben stammen von der Familie Eckel“, nur die Schuhe, die Eckel beim WM-Spiel 1954 trug, seien von Adidas für die Ausstellung ausgeliehen und von einem Boten am Eröffnungstag gebracht worden.
Ottmar Frenger von der Horst-Eckel-Stiftung lobte Eckels „Bodenständigkeit und dass er keine Allüren hatte“. „Er ist immer der fantastische Fußballer und Sportler und wunderbare Mensch geblieben.“ Er sei auch im fortgeschrittenen Alter ein „passionierter Fußballspieler“ gewesen. Die Stiftung habe den Fußball als „Zugpferd für soziale Projekte“ genutzt. Tobias Wrzesinski von der DFB-Stiftung Sepp Herberger hob Eckels „Respekt und übergroße Wertschätzung für Sepp Herberger“ und sein Engagement für die Stiftung hervor: „Ich mach‘ das für den Chef“, habe er mal gesagt. Wrzesinski erinnerte daran, dass er sehr oft gemeinsam mit Horst Eckel in Haftanstalten gewesen sei. „Er war ein feiner Mensch, der sich trotz seiner Erfolge nie verloren hat.“ Das Vermächtnis der Helden von Bern werde in beiden Stiftungen lebendig bleiben. „Die Ausstellung hat ganz viele Besucher verdient.“ Dr. Markus Merk, Weltschiedsrichter und Vorstand der Horst-Eckel-Stiftung, sprach von seiner „unfassbaren Dankbarkeit“ Horst Eckel gegenüber. Er sei eine „sportliche Legende“, ein „zeitloser Star“. Seine Werte, wie Disziplin, Anstand, Demut und Bescheidenheit, hätten auch ihn geprägt. „Der Fußball war seine Liebe. Er ist jedem Ball nachgerannt“, so Merk. Er schilderte Eckels fußballerischen Fähigkeiten und ging darauf ein, dass er die „Underdogs, die Menschen aus der Provinz“ verkörpert habe.
Dagmar Eckel, Vorsitzende der Horst-Eckel-Stiftung, ließ im Gespräch mit dem Sportjournalisten Gerhard Mertin ihre Liebe und tiefe Verbundenheit mit ihrem Vater erkennen: „Ich vermisse ihn und bin voller Dankbarkeit für die schöne Zeit, die ich mit ihm verbringen durfte.“ Er sei authentisch, sehr herzlich und emotional gewesen. Er sei immer für seine Kinder da, „ein toller Vater“ gewesen. Sie trage nun seine Armbanduhr, besetzt mit Steinen des inzwischen abgerissenen Wankdorf-Stadions in Bern, „und fühle mich damit mit ihm verbunden“. Die Ausstellung zeichnet die Lebensstationen Horst Eckels (8. Februar 1932 bis 3. Dezember 2021) von seiner Kindheit in Vogelbach über seine Fußballerkarriere und seine Sportlehrertätigkeit bis hin zu seinem ehrenamtlichen Engagement nach. Sie ist im Lesesaal der Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, zu sehen, und zwar montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 16 Uhr, mittwochs von 9 bis 12 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr. Die geltenden Corona-Regeln sind unter www.pfalzbibliothek.de abrufbar.