„Gärten für die Artenvielfalt“ als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet

Einsatz für die biologische Vielfalt im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat

Freude über die Auszeichnung (v.l.n.r.: Petra Busch (Bezirkstagsmitglied), Waltraud Blarr (Umwelt-Dezernentin der Stadt Neustadt), Dr. Michael Hofmann (Abteilungsleiter am MUEEF), Dr. Frank Wieland (Direktor des Pfalzmuseums für Naturkunde), Dr. Friedericke Weber (Direktorin des Biosphärenreservats), Theo Wieder (Bezirkstagsvorsitzender), Antje van Look (Referentin für Bildung für nachhaltige Entwicklung im Biosphärenreservat und Projektkoordinatorin, mit „Vielfalt-Baum“), Michael Staaden (Referatsleiter am MUEEF), Michael Weber (Präsident des SYCOPARC), Johannes und Ursula Schauer (Gewinner des Garten-Wettbewerbs 2017)

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.

Dr. Michael Hofmann, Abteilungsleiter vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) überreichte die Auszeichnung an Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz, sowie an Michael Weber, den Präsidenten des SYCOPARC als Träger des französischen Teils des Biosphärenreservats. Danach erläuterte Antje van Look die Ziele und Inhalte des Projekts, das sie für die deutsche Seite des Biosphärenreservats koordiniert. Abschließend führte Dr. Frank Wieland, Direktor des Pfalzmuseums für Naturkunde, durch den naturnahen Garten seiner Einrichtung, der unter anderem in der Museumspädagogik genutzt wird.

„Bei diesem Projekt handelt es sich nicht nur um eines der schöneren, das im Bezirksverband Pfalz stattfindet, es ist es auch eines der wichtigeren“, befand der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder bei der Verleihung. „Leider sind die Auswirkungen menschlichen Lebens auf die Artenvielfalt in geschützten wie in ungeschützten Gebieten weiterhin enorm“, sagte Michael Weber. Deshalb seien Initiativen wie dieses Projekt besonders wertvoll. Dr. Michael Hofmann hob die großen Chancen des Projekts hervor: „Gärten bieten mehr als Artenvielfalt; sie sind Spielplatz für Kinder, Bildungs- und Erholungsort, Erlebnis- und Lebensraum gleichermaßen und sprechen dabei alle unsere Sinne an. Deshalb eignen sie sich hervorragend, um das Thema Artenvielfalt an viele Menschen heranzutragen.“ Dies gelte insbesondere, weil die Gärten Deutschlands in der Summe eine größere Fläche als alle deutschen Naturschutzgebiete gemeinsam einnehmen.

Das deutsch-französische Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ möchte die breite Öffentlichkeit für die Artenvielfalt im Alltag sensibilisieren und das ökologische Handeln sanft und nachhaltig in den unbebauten Flächen von Städten und Dörfern entwickeln. Unter anderem wird 2018 zum zweiten Mal ein Wettbewerb für Hobbygärtner ausgelobt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs werden von einem Experten besucht, der Empfehlungen gibt, um die Artenvielfalt im eigenen Garten zu verbessern. Bewertet werden die Gärten zum Beispiel hinsichtlich der vorhandenen Biotope wie Wiesen, Hecken, Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere. Auch die Wirtschaftsweise im Garten, etwa Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung, wird genau unter die Lupe genommen. Bei den Besichtigungen werden Listen über die wichtigsten gesichteten Tier- und Pflanzenarten erstellt; so konnten bereits stark gefährdete Arten verzeichnet werden. Aus den hinsichtlich der Biodiversität zehn interessantesten Gärten in der Pfalz und in den Nordvogesen wählt eine Fachjury dann einen Gewinner.

Zum Projekt gehören auch zahlreiche Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen sowie Pflanzaktionen an Schulen diesseits und jenseits der deutsch-französischen Grenze. Dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs beeindruckt. Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ einen wertvollen Beitrag leistet. Ab sofort wird das Projekt auch auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.

Zum Wettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt

„Gärten für die Artenvielfalt“ hat an dem Wettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt teilgenommen, eine namhafte Jury hat über die Qualität der eingereichten Projekte entschieden. Der fortlaufende Wettbewerb wird im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz von der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt mit Sitz in Hürth ausgerichtet. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht den Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die lebendige Vielfalt Teil einer weltweiten Strategie ist. Möglichst viele Menschen sollen sich von diesen vorbildlichen Aktivitäten begeistern lassen und die ausgezeichneten Projekte als Beispiel zu nehmen, selbst im Naturschutz aktiv zu werden.

Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen, ihre Wechselwirkungen untereinander und zur Umwelt sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Lebensräume. Die natürliche Vielfalt zu schützen, bedeutet nicht nur, die Schönheit der Natur zu bewahren. Es bedeutet auch, die Grundlagen des Überlebens von uns allen zu sichern.

 Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte soll dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen.

Interessierte Einzelpersonen, ehrenamtlich Tätige und Institutionen die sich für die Erhaltung der biologischen Vielfalt durch Forschungs-, Bildungs- oder Naturschutzmaßnahmen einsetzen, sind eingeladen, sich an dem fortlaufenden Wettbewerb zu beteiligen. Die Jury entscheidet etwa halbjährlich über die Auszeichnungen. Seit Juni 2012 werden wöchentlich beispielhafte Projekte zur UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet und offiziell vorgestellt. Eine entsprechende Bewerbung als UN-Dekade-Projekt kann ausschließlich online bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt unter http://www.undekade-biologischevielfalt.de eingereicht werden.

Ansprechpartner bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt:

Arno Todt (Projektleitung)

Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt

nova-Institut GmbH

Industriestraße 300

Gebäude 611

50354 Hürth

Telefon: 02233-481463

geschaeftsstelle@undekade-biologischevielfalt.de

www.undekade-biologischevielfalt.de

 

Weitere Infos zu dem Wettbewerb zur UN-Dekade unter: www.undekade-biologischevielfalt.de