Der alljährliche Gedenktag für die Opfer der NS-Psychiatrie wird im Pfalzklinikum in diesem Jahr am Freitag, 26. Januar, begangen. Ein ökumenischer Gottesdienst mit den Klinikseelsorgern Wolfgang Roth und Michael Reis findet um 14 Uhr in der Klinikkirche Klingenmünster statt, anschließend wird am Gedenkstein in der Allee des Klinikums ein Kranz niedergelegt. "Den Opfern der nationalsozialistischen Psychiatrie zum Gedenken, den Lebenden zur Mahnung", steht auf dem Gedenkstein, der im Jahr 1993 auf dem Klinikgelände in Klingenmünster enthüllt wurde. Gestaltet wurde er an der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern, einer Einrichtung des Bezirksverbands Pfalz.
Bezirkstags- und Verwaltungsratsvorsitzender Theo Wieder hebt die Bedeutung des Gedenktages im Jahr 2007 besonders hervor: "Ende des Jahres 1857 zogen die ersten Patienten in das neu erbaute Hauptgebäude der damaligen – Kreisirrenanstalt – in Klingenmünster ein. Wenn wir nun im Jubiläumsjahr auf 150 Jahre Klinikgeschichte zurückblicken, so können und wollen wir das dunkle Kapitel der NS-Zeit nicht ausblenden. Im Gegenteil: Gemeinsam mit Pfalzklinikum-Geschäftsführer Rainer Anstätt rufe ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung deutlich zu machen, dass die Verstrickungen der Psychiatrie in ein verbrecherisches System nie vergessen werden." Klinik-Patienten und Bewohner aus dem Heimbereich, ihre Angehörigen und Nachbarn aus der Region sind ebenfalls herzlich zur Gedenkveranstaltung eingeladen. .
Das Buch "Die Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster 1933 – 1945", herausgegeben vom Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde beim Bezirksverband Pfalz, ist bereits in dritter Auflage erschienen. Darin ist dokumentiert, dass mindestens 296 Patientinnen und Patienten in der Klingenmünsterer Anstalt gewaltsam zu Tode kamen. Die Dokumentation ist im Kiosk des Pfalzklinikums zum Preis von 12,50 Euro erhältlich. Bei Postversand (zuzüglich Porto) bitte an das Sekretariat der Geschäftsführung wenden (Telefon 06349 900-1001, Fax 06349 900-1099, E-Mail: info@pfalzklinikum.de). .