Der alljährliche Gedenktag für die Opfer der NS-Psychiatrie wird im Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie in Klingenmünster im Jahr 2008 am Montag, 28. Januar, begangen. Ein ökumenischer Gottesdienst mit den Klinikseelsorgern Gabriele Bamberger und Joachim Geiling findet um 14 Uhr in der Klinikkirche Klingenmünster statt. Jugendliche Patienten aus dem Pfalzinstitut, der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Pfalzklinikums, werden in diesem Rahmen Beispiele ihrer Auseinandersetzung mit der NS-Zeit vorstellen. Anschließend wird am Gedenkstein in der Allee des Klinikums ein Kranz niedergelegt.
Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder und Geschäftsführer Rainer Anstätt rufen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pfalzklinikums auf, mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung deutlich zu machen, dass sie die Verstrickungen der Psychiatrie in ein verbrecherisches System nie vergessen werden. Klinik-Patienten und Bewohner aus dem Heimbereich, ihre Angehörigen und Nachbarn aus der Region sind ebenfalls herzlich zur Gedenkveranstaltung eingeladen.
Wieder betont: "Gedenkveranstaltungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur, aber es reicht nicht, sich einmal im Jahr mit dem dunkelsten Kapitel der 150-jährigen Klinikgeschichte zu beschäftigen. Deshalb sind wir dabei, den Klinikfriedhof in eine Gedenkstätte umzugestalten, um so einen würdigen Ort zu schaffen, wo jederzeit Erinnerung, aber auch wachsames Hinterfragen unseres heutigen Handelns möglich ist." Nach Abschluss der Bauarbeiten soll der erste Teil der Gedenkstätte am 11. April feierlich eingeweiht werden.