Die Wanderausstellung „Nanu? – Geschlechtliche Vielfalt in der Pfalz gestern und heute“ tourt seit 2020 durch Rheinland-Pfalz. Sie entstand im Rahmen des Landesaktionsplans „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ und der „Partnerschaft für Demokratie Zweibrücken“ und ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV) Kaiserslautern, des Historischen Vereins Zweibrücken und des Stadtmuseums Zweibrücken. Die vielbeachtete Plakatausstellung will durch Aufklärung zum Abbau von Ablehnung und Ausgrenzung sowie zur Entwicklung eines offenen und respektvollen Umgangs miteinander beitragen. Wer sich dafür interessiert, kann die Ausstellung beim IPGV unter www.pfalzgeschichte.de, dort unter „Forschung“, buchen.
Es dauerte weit mehr als einhundert Jahre, bis der 1872 eingeführte, menschenverachtende Paragraf 175 Strafgesetzbuch, der männliche Homosexualität kriminalisierte, 1994 ersatzlos gestrichen wurde. Seit 2017 gibt es die „Ehe für alle“. Trotz der positiven rechtlichen Entwicklung existieren bis heute vielfältige Vorurteile gegenüber dem schwul-lesbischen Leben und anderen Formen geschlechtlicher und sexueller Identität, wie auch Trans- oder Intergeschlechtlichkeit. Geschlechtliche Vielfalt existiert schon immer und überall. Jede Region hat dazu ihre eigene, bisher kaum erforschte Geschichte. „Nanu?“ ist eine Spurensuche zu historischen Entwicklungen und regionalen Besonderheiten in der Pfalz. Die Roll-ups gehen auf die historische Entwicklung von der Antike über das Mittelalter, die Barockzeit und die Aufklärung bis zum Nationalsozialismus sowie auf aktuelle Bezüge, wie zum Beispiel Szenelokale in Kaiserslautern und Ludwigshafen, transidente Menschen heute und ein Fotoprojekt, ein.