Im Rahmen der Eröffnung einer Ausstellung im Wadgasserhof in Kaiserslautern, die das zeitgenössische kunsthandwerkliche Schaffen dokumentiert, würdigten der Bezirksverband Pfalz in Kooperation mit der Handwerkskammer der Pfalz die Edenkobener Diplom-Schmuckdesignerin Britta Bode mit dem Pfalzpreis für das Kunsthandwerk, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Eine Fördergabe über 2.500 Euro erhielt Susanne Ahelger, Lingenfelder Goldschmiedemeisterin und Staatlich geprüfte Gestalterin für Schmuck und Gerät. Wenn sich handwerkliches Können mit einer zeitgemäßen, phantasievollen Gestaltung verbindet, entstehen Gegenstände, die über den Gebrauchswert hinausgehen und einen eigenen Charakter entwickeln", sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder. Davon könne man sich beim Betrachten der Ausstellungsstücke, die die Zusammenführung von Kunst und Handwerk sichtbar mache, überzeugen. Wieder verwies auf die lange kunsthandwerkliche Tradition des Bezirksverbands Pfalz. So sei die Pfalzgalerie Kaiserslautern als Gewerbemuseum zusammen mit der Meisterschule für Handwerker vor über 125 Jahren gegründet worden. Vor mehr als 30 Jahren habe dann der Bezirksverband Pfalz den Pfalzpreis für das Kunsthandwerk ins Leben gerufen, um das kunsthandwerkliche Schaffen in der Pfalz zu pflegen und zu fördern.
Insgesamt seien, erläuterte Wieder, 40 Bewerbungen eingegangen, die Ausstellung präsentiere rund 100 Exponate von 23 Wettbewerbsteilnehmern. Die Jury habe keine leichte Wahl zu treffen gehabt. Doch Britta Bode, die schon zweimal die Fördergabe und 1996 den Pfalzpreis erhielt, überzeugte mit ihren klaren und vielgestaltigen Schmuckstücken. Sie wurde 1958 in Hannover geboren und wuchs in der Pfalz auf. Seit 20 Jahren lebt und arbeitet sie in Edenkoben. Susanne Ahelger, die 1982 in Speyer geboren wurde und im Sommer in Lingenfeld ihre Werkstatt eröffnet hat, besuchte unter anderem die Meisterschule für Handwerker und konnte mit ihren originellen und zeitgemäßen Schmuckstücken punkten.
Handwerkskammerpräsident Walter Dech betonte, dass der Faktor Gestaltung bei handwerklich hergestellten Produkten und Leistungen genauso wichtig wie in der Industrie ist, da immer mehr Kunden angemessene Gestaltungslösungen von ihrem Handwerker erwarten". Rund 60 Handwerksberufe zählten zu den Berufen, in denen tagtäglich Design- und Gestaltungsanforderungen gelöst werden müssten. Er hofft, dass die Ausstellung dazu beiträgt, auf die gestalterischen Kompetenzen und Leistungen des Handwerks aufmerksam zu machen und für die gestaltenden Handwerke und das Kunsthandwerk zu werben".
Für die musikalische Gestaltung der Feierstunde sorgte der Saxophonist Volker Kaufmann. Die Ausstellung mit Exponaten der Preisträger sowie ausgewählten Werken der Wettbewerbsteilnehmer, zu der es für fünf Euro einen Katalog gibt, ist bis 26. Oktober im Wadgasserhof in Kaiserslautern, Steinstraße 55, dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen.