Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen brauchen Unterstützung. Oft kommen sie allein nicht zurecht, weil ihnen chronische Depressionen, Abhängigkeitserkrankungen oder andere Beeinträchtigungen das Leben schwer machen. Sie brauchen Hilfe, um weiterhin am Gemeinschaftsleben teilnehmen zu können.
Individuell, bedarfsgerecht und gemeindenah soll diese Hilfe sein – das ist das Ziel von SPLEV (Sozialpsychiatrischer Leistungserbringerverbund Südpfalz). Dazu gehören fünf Einrichtungen, die seit Jahren das regionale Hilfenetz enger knüpfen: der Bereich "Betreuen – Fördern – Wohnen" des Pfalzklinikums, Der Verein e.V., die Sozialtherapeutische Kette gGmbH, das Therapiezentrum Germersheim der Allgemeinen Hospitalgesellschaft AG und das Wichern-Institut der Evangelischen Heimstiftung Pfalz.
Während die Zusammenarbeit bisher vor allem durch das Engagement der Beteiligten getragen war, wurde sie nun verbindlich geregelt. Am 14. März unterzeichneten die Einrichtungsleitungen bei einer Feierstunde in Klingenmünster einen Kooperationsvertrag für die Landkreise Südliche Weinstraße, Germersheim und die Stadt Landau.
Laut Vertrag trifft die SPLEV-Konferenz wichtige Entscheidungen, wie zum Beispiel über verbindliche einheitliche Qualitätsstandards ihrer Einrichtungen, und sie regt die Weiterentwicklung der Angebote in der Region an. Die Sprecherfunktion soll jährlich rotieren. Der Verbund ist offen für die Aufnahme weiterer Einrichtungen. Er verpflichtet sich zu einer fachlichen Zusammenarbeit mit allen in der Gemeindepsychiatrie der Region Tätigen, insbesondere den Psychiatriekoordinatoren sowie den sozialpsychiatrischen Diensten der Kommunen, den psychiatrischen Fachkliniken und Ambulanzen, den Vertretern der Psychiatrie Erfahrenen und Angehörigen, den gesetzlichen Betreuern und niedergelassenen Fachärzten, deren Vertreter auch zur Vertragsunterzeichnung eingeladen werden.
Birgit Fuchs, Pädagogische Leiterin von "Betreuen – Fördern – Wohnen" im gastgebenden Pfalzklinikum, bringt das Anliegen von SPLEV auf den Punkt: "Wir richten den Blick zuerst auf die Fähigkeiten und Kompetenzen der psychisch kranken und behinderten Menschen, so können wir sie am besten in ihrer Selbstbestimmung stärken. Wir fragen immer: Welche Hilfen braucht dieser Mensch, um am Leben in der Gemeinde teilhaben zu können? Die Angebote müssen vielfältig sein und stets weiterentwickelt werden, um den unterschiedlichen Lebenslagen der Menschen gerecht werden zu können. Dieser Anspruch ist eine große Herausforderung, die wir im Verbund gemeinsam annehmen."