Johann Heinrich Roos und die Druckgraphik

Ausstellung über den bedeutendsten pfälzischen Barockmaler in der Pfalzgalerie

Am 29. September jährt sich der Geburtstag des bedeutendsten pfälzischen Barockmalers Johann Heinrich Roos zum 375. Mal. Er gilt als der beste deutsche Tiermaler des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Aus diesem Anlass zeigt die Pfalzgalerie Kaiserslautern 34 der 39 nachgewiesenen Radierungen des Tiermalers, der 1631 in Otterberg geboren wurde und 1685 in Frankfurt am Main starb. In der Ausstellung werden die Arbeiten ergänzt durch Nachstiche seiner in ganz Europa verteilten Gemälde. Die gezeigten Graphiken stammen aus der Sammlung Dr. Hans Steinebrei.

Der virtuose Zeichner Roos setzte viele seiner Tierstücke eigenhändig in Radierungen um, die sich mit denen der größten Meister seines Faches messen können. Auf den meist kleinformatigen Blättern dösen fein gezeichnete Haustiere wie Schafe und Kühe in nordischen oder italienisierenden Landschaften, die wirkungsvoll mit Licht und Schatten inszeniert sind. Das umfassende Naturstudium zeigt sich besonders in der zart übertragenen Stofflichkeit der Tierfelle und den lebensnahen Momentaufnahmen der Tiergruppen.

Nachstiche aus mehreren Jahrhunderten illustrieren den Nachruhm von Roos, der von Goethe geschätzt und von seinen Zeitgenossen überschwänglich als "Rafael aller Viehmaler" bezeichnet wurde. Bedeutende Stecher und Radierer aus Deutschland und Europa, wie beispielsweise G. W. Knorr, J. E. Ridinger und G. H. Schifflin, zeugen von einem langen Nachwirken von Roos. Noch Künstler des 19. Jahrhunderts wie Wilhelm Kobell setzten seine Vorlagen gekonnt um und hielten so sein Werk lebendig. Die Besucher der Ausstellung können sich Lupen leihen, um die winzigen Details der Blätter genauer studieren zu können.

Die Ausstellung ist bis 3. Dezember dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr in der Pfalzgalerie zu sehen. Weitere Informationen unter www.pfalzgalerie.de.