"Gerade in einer Zeit, in der die Parlamentsdemokratie von einer medienorientierten Schlagzeilendemokratie abgelöst wird, ist es sinnvoll, Journalisten auszuzeichnen, die hervorragende Arbeit leisten", sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Verleihung des Medienpreises Pfalz in Frankenthal an Sigrid Ditsch. Einstimmig habe sich die Jury dafür ausgesprochen, die langjährige Redakteurin des "Mannheimer Morgen" mit dem mit 2.500 Euro dotierten ersten Preis des Bezirksverbands Pfalz zu würdigen. Sie habe sich als "Botschafterin der Pfalz" verdient gemacht. Der Medienpreis Pfalz werde, so Wieder, für Beiträge vergeben, die die Pfalz in ihrer landschaftlichen, geschichtlichen, kulturellen oder wirtschaftlichen Eigenart in hervorragender und beispielhafter Weise in Bild und/oder Text dokumentieren. Neben der Kontinuität einer Berichterstattung prämiere der Bezirksverband Pfalz, der sich als Klammer der Region und identitätsstiftende Institution verstehe, auch Arbeiten über repräsentative Teilgebiete der Pfalz. Die Jury habe darüber hinaus entschieden, den zweiten Preis zu teilen und ihn jeweils mit 1.250 Euro zu dotieren. "Interessanterweise steht bei beiden Bewerbungen der Pfälzerwald im Mittelpunkt", stellte Wieder fest. Mit ihm hätten sich Marie-Christine Werner und Axel Höfel in einem eindrucksvollen einstündigen SWR-Radio-Feature sowie Thomas Diehl mit einer informativen Website beschäftigt.
Rolf Sperber, Jury-Mitglied und früherer Medienpreisträger, würdigte das Lebenswerk der in Ludwigshafen lebenden Journalistin Sigrid Ditsch. Von den 44 Jahren beim "Mannheimer Morgen" habe sie 30 Jahre die Nachbarschafts-Redaktion geleitet. Hier habe "Sissi" Ditsch vor allem über die Pfalz und ihre Besonderheiten berichtet und dies auch beim Süddeutschen Rundfunk als "Fraa Ditsch" zum Besten gegeben. "Sie hat ihre Arbeit nicht nur als Beruf, sondern immer auch als Berufung gesehen", sagte Sperber und wies darauf hin, dass der Medienpreis Pfalz "erstmals über die Grenze hinweg" vergeben werde.
"Der Preis trägt mit dazu bei, eine schlafende Schöne wach zu küssen", so Rolf Künne, Vorsitzender des Vereins Naturpark Pfälzerwald, in seiner Laudatio auf die Träger des zweiten Preises. Mit ihrem einstündigen Radio-Feature "Kultivierte Wildnis. Ein Jahr im Pfälzerwald", das in SWR 2 ausgestrahlt worden sei, hätten Marie-Christine Werner und Axel Höfel dem Pfälzerwald ein "akustisches Denkmal" gesetzt. Sie hätten "den Wald nicht glorifiziert", sondern durchaus auch Probleme des Naturparks und grenzüberschreitenden Biosphärenreservats aufgezeigt. Das Besondere an diesem Beitrag sei auch die "innovative Technik", die sich noch nicht über das Radio übertragen lasse. Mit fünf Mikrofonen seien die Geräusche gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen aufgenommen worden und vermittelten den Eindruck eines "Kinos für die Ohren". Für den Urlauber und Naherholungssuchenden gleichermaßen interessant sei die Website www.wanderportal-pfalz.de, die eine Vielzahl von Wanderwegen und Freizeitangeboten im Pfälzerwald biete. Es spiegele die wachsende Sympathie für den Pfälzerwald wider und steigere den Tourismus in der Region. Zum ersten Mal vergebe der Bezirksverband Pfalz damit einen Preis für dieses neue Medium, machte Künne deutlich. Mit "soulful music" sorgten Corina Fickert (Trompete, Gesang) und Jürgen Wüst (Keyboard, Gesang) für eine heitere Atmosphäre.