Jubiläumsspielzeit mit neuem Intendanten

Urs Häberli stellt Spielplan 2012/13 des Pfalztheaters vor

Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder (Dritter von rechts) und Intendant Urs Häberli (Sechster von links) mit dem neuen Leitungsteam (von rechts): Daniel Herzog (Künstlerischer Betriebsdirektor und Chefdisponent)

Mit einer gesunden Mischung aus Traditionellem und Innovativem macht der neue Intendant, Urs Häberli, die Zuschauer neugierig auf die neue Spielzeit des Pfalztheaters Kaiserslautern, das seinen 150. Geburtstag feiert. Das Pfalztheater-Orchester kann auf sein 125-jähriges Bestehen blicken. „Das Programm mit seinem breiten Angebot bietet alle Voraussetzungen, das Publikum auch in Zukunft zu überzeugen“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Vorstellung des Spielplans 2012/13. Mit Stolz verkündete er, dass sich das Pfalztheater derzeit in einer äußerst glücklichen Phase befinde. Erstmals erlebe es eine Auslastung von 93 Prozent. Den Auftakt zur Jubiläumsspielzeit bilde eine Orgelkonzertreihe mit dem Ausnahmetalent Felix Hell und dem Pfalztheater-Orchester in vier pfälzischen Kirchen Anfang September, die besondere, selten zu hörende Musikstücke zu Gehör bringe (Infos unter www.orgel-trifft-orchester.de).

Mit Urs Häberli tritt zum ersten Mal ein Schweizer an die Spitze des Hauses – ein netter Einfall, die Saison mit dem Schweizer Freiheitshelden Wilhelm Tell am 22. September zu eröffnen. Die Regie in der Rossini-Oper, die noch nie in Kaiserslautern zu erleben war, übernimmt der neue Intendant, die musikalische Leitung liegt in Händen des Generalmusikdirektors Uwe Sandner. Im Musiktheater können sich die Zuschauer außerdem auf Verdis „Nabucco“ (ab 19. Januar), auf „Wozzeck“ von Alban Berg (ab 2. März 2013), auf Mozarts „Cosi van tutte“ (ab 20. April 2013) und den „Tod in Venedig“ von Benjamin Britten (ab 14. Juni 2013) freuen. Darüber hinaus stehen die Erfolgsoperette „Im weißen Rössl“ ab 3. November und die Musicals „The Black Rider“ und „Elton John Tim Rice’s AIDA“ ab 2. Februar beziehungsweise ab 18. Mai 2012 auf dem Programm. Ballettdirektor Stefano Giannetti beschäftigt sich in „Engelslieder“ (ab 23. September auf der Werkstattbühne) mit der Musik zweier lebender Komponisten; die Herzen der Freunde des klassischen Balletts werden bei Tschaikowskis „Dornröschen“ (ab 22. Dezember) höher schlagen.

Weltliteratur in einer packenden Theaterbearbeitung zeigen die „Buddenbrooks“ von John von Düffel nach dem Roman von Thomas Mann (ab 13. Oktober). Eine Sozialsatire mit virtuosem Sprachwitz liefert das Schauspiel „Kaspar Häuser Meer“ (ab 11. Oktober auf der Werkstattbühne) und komödiantisches Feuer entfacht die Farce „Der Messias“ (ab 25. Oktober). Hildegard Knef ist die Collage „So oder so“ mit vielen Songs gewidmet; Hannelore Bähr wird der deutschen Filmdiva auf der Bühne Leben einhauchen. Max Frischs Klassiker „Andorra“ (ab 1. Dezember) dürfte auch für zahlreiche Schulklassen von Interesse sein. Das Schauspiel „Kopenhagen“ inszeniert das Pfalztheater ab 31. Januar 2013 in Kooperation mit dem Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, das eine Ausstellung zum Thema „Physik“ in darstellender und bildender Kunst zeigt. Elfriede Jelineks „Winterreise“ (ab 16. März) zeigt sprachgewaltiges Gegenwartstheater und Goldonis Komödie „Diener zweier Herren“ (ab 4. Mai 2013) ist nach 30 Jahren wieder in Kaiserslautern zu sehen. Das prämierte Stück „Schafinsel“ erzählt von jungen Menschen auf der vergeblichen Suche nach dem Glück (Uraufführung am 22. März 2013 auf der Werkstattbühne).

Unter den 22 Produktionen am Pfalztheater finden sich drei Inszenierungen für Kinder und Jugendliche: „Der gestiefelte Kater“ richtet sich an Kinder ab sechs Jahren und die ganze Familie (ab 15. November) und „Verschwunden“ (ab 9. Mai 2013) spricht Jugendliche ab zwölf Jahren an; als Klassenzimmerstück tourt „Teddy braucht ne Pause“ durch pfälzische Schulen. Das Orchester des Pfalztheaters lädt Kinder ab fünf Jahren zu drei verschiedenen Kammerkonzerten ein.

Zur Jubiläumsspielzeit tritt das Pfalztheater nicht nur mit einem neuen Wortlogo auf, es bietet auch einige Sonderveranstaltungen, wie ein Festakt im Dezember, eine Philharmonische Nacht am 20. Oktober an verschiedenen Spielorten in Kaiserslautern, ein generationenübergreifendes Tanzprojekt unter dem Titel „Begegnungen!“, szenische Lesungen, unter anderem an ungewöhnlichen Orten, sowie eine Ausstellung im Theodor-Zink-Museum in Kaiserslautern. Weitere Informationen finden sich unter www.pfalztheater.de.