Keine Windkraft im bewaldeten Teil des Pfälzerwalds

Bezirkstagsvorsitzender appelliert an Kommunen

Soll frei von Windenergie bleiben: die Kern- und Pflegezonen sowie der bewaldete Teil des Pfälzerwalds

Die Forderung des MAB-Nationalkomitees, auch die bewaldeten Entwicklungszonen im Biosphärenreservat von Windkraftanlagen freizuhalten, begrüßte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder ausdrücklich im Anschluss an die Feierstunde auf dem Hambacher Schloss, in der Dr. Christiane Paulus, Vorsitzende des deutschen Nationalkomitees des UNESCO MAB-Programms, die Evaluierungsurkunde überreichte. Dies sei auch Gegenstand des kurz vorher stattfindenden Gesprächs in Annweiler mit Umweltministerin Höfken, Vertretern des Nationalkomitees und Vertretern der Verbandsgemeinden gewesen. Entsprechend habe auch der Bezirkstag Pfalz im Dezember entschieden und befinde sich damit in Übereinstimmung mit den Forderungen des Nationalkomitees. Wieder bittet die Kommunen, die eine Windenergienutzung im bewaldeten Gebiet favorisieren, ihre bisherige Position im Interesse des Erhalts des Biosphärenreservat-Status zu überdenken und die klare Vorgabe des MAB-Nationalkomitees anzuerkennen. Gleichzeitig schlägt er vor, dass sich Kommunen zusammenschließen, um Windparks außerhalb des bewaldeten Gebietes dort zu errichten, wo dies planerisch möglich ist und die daraus erzielbaren Erträge zu teilen, und zwar unabhängig davon, in welcher Gemarkung die Windparkflächen tatsächlich liegen.

Wieder sagte, dass der Bezirksverband Pfalz die Energiewende begrüße und unterstütze, dass allerdings bei den bewaldeten Entwicklungszonen im Pfälzerwald eine Abwägung verschiedener Güter stattzufinden habe und dabei Umwelt- und Naturschutz der Vorrang einzuräumen sei. Zu Recht weise das Nationalkomitee darauf hin, dass es sich bei den Flächen des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen um eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Westeuropa handele; dieses Alleinstellungsmerkmal müsse erhalten bleiben. Der Argumentation, die für Windkraftanlagen vorgesehenen Flächen seien durch ihre militärische Vergangenheit vorbelastet, könne das Pfälzer Parlament allerdings nicht folgen. Gerade diese Flächen habe der Mensch der Natur entrissen. Nach Aufgabe der militärischen Nutzung müssten sie der Natur zurückgegeben werden. „Das sind wir unseren Kindern schuldig.“ Das Ziel der Landesregierung, zwei Prozent der Flächen für die Windkraft zu nutzen, sei in der Pfalz möglich, auch ohne das wertvolle Gebiet des Pfälzerwalds heranzuziehen.