Klosterforschung in der Pfalz

Interdisziplinäres Klostersymposion in Kaiserslautern

Thema eines Beitrags zum Pfälzischen Klostersymposion: Kloster Hane bei Bolanden

Vom 9. bis 10. März veranstaltet das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserlautern gemeinsam mit dem Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK) – Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg und dem Theodor-Zink Museum Kaiserslautern das 3. Pfälzische Klostersymposion, das im Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums in der Steinstraße 48 stattfindet. Unter dem Leitthema „Klosterforschung in der Pfalz“ wollen die Veranstalter allen Interessierten die historische, archäologische und baugeschichtliche Bedeutung von Klöstern näher bringen.

Seit dem frühen Mittelalter, vor allem aber vom 12. bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts, galt der Raum der heu­tigen Pfalz als ein Kernland des Reichs und ist dadurch mit einer großen Dichte an Burgen gesegnet. Weniger bekannt ist jedoch die Tatsache, dass die Region auch zu den ausgesprochenen Klosterlandschaften des alten Reichs zählt. Mehr als 150 geistliche Gemeinschaften wurden im ländlichen Raum aber auch in den Städten eingerichtet. Dabei sind nicht nur die beiden Bischofsstädte Speyer und Worms von Bedeu­tung, sondern auch der diesjährige Tagungsort Kaiserslautern. Gerade die Klosterkirchen und ihre Nebengebäude zählen trotz baulicher Verluste zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Pfalz. Die Geschichte der einzelnen Klöster ist zudem eng mit der Regionalgeschichte verwoben und prägt bis heute die pfälzische Kulturlandschaft.

Die Teilnehmer des Symposions sind freitags zunächst eingeladen, um 14 Uhr mit Prof. Dr. Matthias Untermann die Kaiserslauterer Stiftskirche – ehemals die Prämonstratenserkirche – zu besichtigen. Die Tagung beginnt dann um 19 Uhr in der Scheune des Theodor-Zink-Museums mit der Eröffnung durch den Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte, Dr. Theo Schwarzmüller, und mit begrüßenden Worten der Bürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern, Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt, sowie des stellvertretenden Bezirkstagsvorsitzenden Manfred Petry. Jürgen Keddigkeit, Leiter des Projekts „Pfälzisches Klosterlexikon“ am Institut, leitet in das Thema ein. Im sich daran anschließenden Festvortrag spricht Dr. Martin Armgart über „Einsiedel – ein wenig bekanntes Ordenshaus bei Kaiserslautern (1252 bis 1802)“. Anschließend sind die Teilnehmer zu einem Umtrunk eingeladen.

Am Samstag setzt sich die Tagung um 9.45 Uhr im Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums fort; sieben Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen stehen auf dem Programm. Unter dem Titel „Zur Geschichte des Stifts Hane bei Bolanden“ gibt Ulrich Burkhart einen „Werkstattbericht“ zu seinen diesbezüglichen Forschungen. Dr. Pia Heberer widmet sich im Anschluss speziell der Baugeschichte desselben Stifts. „,Selbst die Säulen sind geborsten…‘ Anmerkungen zu Ausstattung und Baugestalt des Klosters Limburg am Beginn des 16. Jahrhunderts“ lautet der Beitrag von Alexander Thon. Nachmittags setzt sich Prof. Dr. Matthias Untermann auseinander mit der „Klosterruine Disibodenberg: gut erhalten und schwer zu deuten“. Dr. Martin Wenz spricht über Hochgotik und Spätklassizismus am Beispiel der Prämonstratenserinnenkirche in Marienthal am Donnersberg. Zum Abschluss liefert Berthold Schnabel Einblicke in die Geschichte des weitgehend unbekannten Zisterzienserinnenklosters Daimbach in der Nordpfalz.

Die Teilnahme an der Tagung, die gegen 17.45 Uhr endet, ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten beim Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Benzinoring 6, 67657 Kaiserslautern, Telefon 0631 3647-303, Fax 0631 3647-324, info@institut.bv-pfalz.de. Ein ausführliches Programm ist dort erhältlich und steht im Internet unter www.pfalzgeschichte.de/aktuelles zum Herunterladen zur Verfügung.