Das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6, lädt am Mittwoch, 6. Dezember, ab 19 Uhr gemeinsam mit der Bezirksgruppe Kaiserslautern im Historischen Verein der Pfalz zu einem Vortrag über „Kriegskinder und Besatzungskinder – Forschungen und Schicksale“ ein (Eintritt frei). Dr. Michael Martin, früherer Leiter des Landauer Stadtarchivs und ehemaliger Präsident von ERASM (Entente Rhénane des Archivistes Municipaux) sowie selbst ein Betroffener, berichtet über den Umgang mit diesen Kindern und ihre Geschichten.
Die Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges sind nicht mehr da. Nun richtet sich der Fokus der Historiker auf die erste Nachkriegsgeneration. Unter ihnen sind auch die sogenannten Besatzungskinder, die in der Nachkriegszeit zur Welt kamen. Während die meisten der Väter bald wieder in ihre Heimatländer verschwanden, im Regelfall ohne etwas von ihrer Vaterschaft zu wissen, blieben die Mütter mit ihren Kindern zurück. Nicht wenige der Frauen wurden stigmatisiert und ausgegrenzt. Allein in der Französischen Besatzungszone waren es mindestens 20.000 Besatzungskinder. Viele von ihnen wussten immer um ihre Herkunft, andere entdecken sie erst nach dem Tode ihrer Eltern, manche nie.