Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz

Seit 1972 setzt sich die Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz für Künstlerinnen und Künstler der Region ein. Ob durch Stipendien, Preise oder den Ankauf besonderer Kunstwerke – sie unterstützt kreatives Schaffen und die künstlerische Entwicklung. Besonders junge Talente stehen im Fokus der Förderung, um die kulturelle Landschaft der Pfalz nachhaltig zu bereichern. Hier können Sie Kontakt aufnehmen

Das fördert die Stiftung

Die Förderung erfolgt insbesondere durch…

  1. die Gewährung von Stipendien und ähnlichen Zuwendungen an junge pfälzische Künstlerinnen und Künstler aus allen Gebieten des Kunstschaffens zu deren Aus- und Weiterbildung.
  2. die Zubilligung von Geldpreisen (Stiftungspreise) an pfälzische Künstlerinnen und Künstler, die sich durch ihr Schaffen in besonderer Weise um die Pfalz verdient gemacht haben oder die einen biographischen Bezug zur Pfalz haben.
  3. die Bereitstellung von Mitteln für das Zustandekommen oder den Ankauf besonderer Werke pfälzischer Künstlerinnen und Künstler.
  4. die Unterstützung in Not geratener pfälzischer Künstlerinnen und Künstler, soweit ihnen von anderer Seite keine Unterstützung gewährt wird.

Über die Art und Weise der Förderung sowie die Höhe der jeweiligen Zuwendung entscheidet der Vorstand. Ein Rechtsanspruch auf eine Zuwendung besteht nicht. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Künstlerinnen und Künstler entweder in der Pfalz geboren sind, oder in der Pfalz wohnen oder durch ihr Wirken der Pfalz verbunden sind. In den vergangenen Jahren erfolgte die Förderung u. a. durch die Mitfinanzierung der Herausgabe von Werkskatalogen, die Durchführung von Ausstellungen, den Ankauf von Kunstwerken sowie die Erteilung eines Kompositionsauftrags. Ziel der Förderpraxis in den kommenden Jahren wird vor allem die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler sein.

Der Vorstand

 1. Vorsitzender: Hans-Ulrich Ihlenfeld, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz
Als weitere Mitglieder: Barbara Auer (ehem. Direktorin Kunstverein Ludwigshafen), Kerstin Bachtler (SWR Studio KL), Joseph Moog (Pianist u. Komponist) und Theo Wieder (ehem. Bezirkstagsvorsitzender)

 Hier finden Sie die Satzung der Stiftung.

Geschichte der Stiftung

Die Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz wurde mit Erlass des Kultusministeriums vom 15.11.1972 errichtet. Sie ist die Zusammenfassung mehrerer, zum damaligen Zeitpunkt zur Förderung des Kunstschaffens in der Pfalz bestehender Stiftungen zu dem gemeinsamen Zweck der Förderung der Kunst in der Pfalz. Dazu gehörten: Heinrich Hilgard’schen Kunststipendien-Stiftung, Henry Hilgard’schen Stiftung zur Förderung der Kunst und des Kunstgewerbes in der Pfalz, Neuffer-Stiftung zur Förderung der Wissenschaft und Kunst in der Pfalz und Kur- und Unterstützungsfonds für den pfälzischen Mittelstand. Die Stiftung ist eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts.

Termine

An dieser Stelle informieren wir Sie über anstehende Termine. In 2025 wir der Holbach-Preis in der Sparte Bildende Kunst verliehen. Weitere Infos folgen in Kürze.

Preisträger Holbachpreis

Im Jahr 2015 hat der Stiftungsvorstand den Holbach-Preis, benannt nach dem Philosophen Paul Henry Thiry d´Holbach (1723-1789), ins Leben gerufen und erstmals vergeben. Der Holbach-Preis ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert und wird im Turnus von zwei Jahren alternierend in den Bereichen Literatur, Bildende Kunst und Musik für das Gesamtwerk vergeben. Voraussetzung ist der biografische Bezug der Auszuzeichnenden zur Pfalz. Hier stellen wir Ihnen Preisträgerinnen und Preisträger vor.

Verleihung des Preises für Literatur in 2023 an Andreas Moster

Die Stiftung verlieh am 14.05.2023, um 11 Uhr, im Künstlerhaus Edenkoben den Holbach-Preis an Andreas Moster. Der Jury gehörten neben dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Bernd Goldmann und Frau Kerstin Bachtler (SWR) auch Herr Hans Thill (Künstlerhaus Edenkoben) an. Andreas Moster, geb. 1975 in Bad Bergzabern, studierte Englische Philologie, Neuere und Neueste Geschichte und Kommunikationswissenschaft und ist Schriftsteller sowie Staatlich geprüfter Übersetzer in Englisch. 2017 veröffentlichte er seinen Debüt-Roman „Wir leben hier, seit wir geboren sind“. 2021 erschien sein Roman „Kleine Paläste“, worin er in virtuoser Sprache, beeindruckend einfühlsam, klug und aus überraschenden Perspektiven die Geschichte einer traumatisierten Frau in einer angeblich heilen Welt erzählt, deren mühsam bewahrte Fassade langsam bröckelt. Er wurde u.a. 2021 mit dem Hamburger Literaturpreis Buch des Jahres ausgezeichnet, nahm 2022 am Bachmann.Wettbewerb in Klagenfurt teil und erhielt 2023 die Projektförderung der Café Royal Kulturstiftung für das Manuskript „Als Vater“.

Porträt von einem Mann im Freien (Andreas Moster). Er trägt ein Headset-Mikrofon.

Andreas Moster

Verleihung des Preises für Musik in 2019 an Joseph Moog

Am 11.01.2019 verlieh die Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz in der Fruchthalle Kaiserslautern den Holbach-Preis an den Pianisten und Komponisten Joseph Moog für sein musikalisches Gesamtwerk. Die Entscheidung über die Vergabe traf eine Jury, der der ehem. Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder, der bedauerlicherweise zu früh verstorbene Professor Peter Leiner sowie der Generalmusikdirektor Uwe Sandner angehörten. Joseph Moog, geboren 1987 in Ludwigshafen a.Rh. ist der Sohn zweier Orchestermusiker. Im Alter von vier Jahren begann er mit dem Klavierspiel und wurde mit zehn Jahren Jungstudent an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Es folgten Studien bei Bernd Glemser an der Hochschule für Musik Würzburg und bei Arie Vardi an der Musikhochschule Hannover.

Innovative Programme und eine preisgekrönte Diskografie dokumentieren Joseph Moog’s umfangreiches Repertoire und stehen für seine einzigartige Künstlerpersönlichkeit. Mit leidenschaftlicher Musikalität, facettenreicher Klangästhetik und fesselnder Virtuosität begeistert er seit vielen Jahren weltweit Publikum und Presse.

Ein Mann (Joseph Moog) sitzt auf einem Hocker und hat die Hände vor sich erhoben als würde er auf einem unsichtbaren Klavier spielen.

Joseph Moog

Verleihung des Preises für Bildende Kunst in 2017 an Paloma Varga Weisz

Die Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz verlieh am 05.05.17 im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern den Holbach-Preis an die Bildende Künstlerin Paloma Varga Weisz. Die Preisverleihung nahm der Vorsitzende der Stiftung Dr. Bernd Goldmann vor. Die Laudatio sprach Dr. Guido de Werd, ein ausgewiesener Kenner des Werks der Künstlerin.

Über die Vergabe des Preises entschied eine Jury, der Barbara Auer (ehem. Direktorin Kunstverein Ludwigshafen), Dr. Britta Buhlmann (ehem. Direktorin Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern), Markus Clauer (Feuilleton, Die Rheinpfalz) und Prof. Heike Kern (Künstlerin und Professorin an der TU Kaiserslautern) angehörten.

Paloma Varga Varga Weisz, 1966 in Mannheim geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Neustadt an der Weinstraße. Nach einer Bildhauerlehre in Garmisch-Partenkirchen studierte sie bei Tony Cragg und Gerhard Merz an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihr vielfältiges Werk, das Skulpturen, Installationen, Aquarelle und Zeichnungen umfasst, wird national und international rezipiert und wurde z.B. bereits 2005 auf der Biennale in Venedig und 2012 im Museum of Modern Art, New York gezeigt. Bevorzugt arbeitet die Künstlerin mit Holz und Keramik; kunsthistorische Referenzen zu Dürer und Rembrandt sowie eine geheimnisvolle, psychologische Tiefe zeichnen das Werk der Künstlerin aus. Ihre oftmals surreal anmutenden Skulpturen werden bühnenreif inszeniert, sie “berühren und überwältigen durch handwerkliche Präzision, Erhabenheit, Subtilität, ikonografische und kunsthistorische Referenzen” so das Urteil der Jury.

Skulptur einer menschlichen Person, die auf einem Holzhocker sitzt. Der Körper der Figur ist mit Beulen übersät.

Surreal anmutende Skulptur: Beulenmann, 2002 von Paloma Varga Weisz

Verleihung des Preises für Literatur in 2015 an Dr. Wolfgang Sofsky

Die Stiftung verlieh am 20.09.15 um 11.00 Uhr im Künstlerhaus Edenkoben den damals neugegründeten Preis an den Schriftsteller Wolfgang Sofsky. Darüber entschied eine Jury, der Dr. Bernd Goldmann, Theo Schneider (SWR – Kaiserlautern) und Hans Thill (Künstlerhaus Edenkoben) angehörten.

Dr. Wolfgang Sofsky, geb. 1952 in Kaiserslautern, lehrte als Professor für Soziologie an den Universitäten Göttingen und Erfurt, bevor er sich entschied, als Privatgelehrter, Essayist und politischer Kommentator in der Nähe von Göttingen zu arbeiten. 1993 wurde er mit dem Geschwister-Scholl-Preis für sein Buch “Die Ordnung des Terrors. Das Konzentrationslager” geehrt. Wolfgang Sofsky beschreibt – oder besser gesagt erzählt menschliche Befindlichkeiten in einer Klarheit und Eindringlichkeit, die wachrüttelt. Er ist ein Erzähler unter den Essayisten und steht in der Reihe der besten. Mit seinem Roman “Weisenfels” hat er ein Buch geschaffen, das wunderbar fesselnd fabulieren kann und dennoch Kunstbetrachtung und philosophische wie menschliche Reflexionen leicht und klar einfließen lässt: “Hass und Liebe, Hingabe und Gier, Leid und Freude”.

Porträt eines Mannes (Wolfgang Sofsky), der vor einer Hecke steht.

Wolfgang Sofsky

 

Kontakt

Julia Wanner

Geschäftsführung der Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz

Telefon 0631 3647-171
j.wanner@bv-pfalz.de

Logo der Stiftung zur Förderung der Kunst in der Pfalz, daneben die Darstellung eines Löwen mit Krone

 
 

Bild Moster: Von Amrei-Marie – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=119642308

Bild Moog: Foto: Thommy Mardo

Bild Beulenmann: Foto: Stefan Hostettler, © VG-Bild-Kunst, Bonn

Bild Sofsky: Wolfgang Sofsky