Lebensumfeld Arbeit – wie sieht das für psychisch erkrankte Menschen aus?

Bundesweites Netzwerk lädt alle Interessierten am 5. Dezember zu regionalem Treffen in der Pfalz ein

Klingenmünster. Psychisch erkrankte Menschen als Mitbürger sehen – diesem Grundsatz fühlt sich der Dachverband Gemeindepsychiatrie e. V. verpflichtet. Seitnunmehr fast 40 Jahren ist er für Menschen mit psychischen Erkrankungen tätig, und das Psychiatrienetz, das er bundesweit spannt, wird gerade auch in der Pfalz enger geknüpft: Die Region Pfalz ist eine von fünf Stationen, an denen der Verband mit Unterstützung der Aktion Mensch Veranstaltungen anbietet. Nach dem bayerischen Mühldorf, nach Detmold, Schwerin und Berlin startet am 5. Dezember um 9.30 Uhr im pfälzischen Klingenmünster ein Tages-Treffen zum Thema "Lebensumfeld Arbeit – Exklusion verhindern". Kooperationspartner sind die Agentur für Arbeit Landau und das Pfalzklinikum, in dessen Kommunikationszentrum die Veranstaltung stattfindet.

Für Christine Groß-Herick, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Landau, ist das gemeinsame Bemühen um Transparenz über die Situation psychisch erkrankter Menschen am Arbeitsmarkt wichtig für deren Integration ins Arbeitsleben. „Psychisch beeinträchtigte Arbeitssuchende haben wegen ihrer Erkrankung oft schlechtere Jobchancen. Für die Betroffenen ist es in einem ersten Schritt entscheidend, dass ihre Probleme erkannt werden. Nur so können wir bei der Beratung und Vermittlung in Arbeit die richtige Hilfestellung geben“.

Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke weist auf den trialogischen Charakter der Begegnung hin: Betroffene, ihre Angehörigen sowie professionelle und ehrenamtliche Helfer werden sich "auf Augenhöhe" austauschen. Birgit Fuchs, Leiterin der Einrichtung Betreuen – Fördern – Wohnen, die sich mit ihrem Team in die Vorbereitung und Durchführung einbringt, betont die vielfältigen Kompetenzen von Menschen mit Beeinträchtigungen. "Es geht uns darum, ebenso vielfältige Möglichkeiten zu schaffen, diese Kompetenzen zu nutzen, und so das gesellschaftliche Leben zu bereichern.“ Michaela Steigelmann, Fachbereichsleiterin Berufliche Rehabilitation und Integration, konnte einige Teilnehmer ihrer Maßnahmen für die Mitwirkung gewinnen.

Die Veranstaltung wird mit Vorträgen, Diskussions- und Fragerunden offen und zugänglich gestaltet. Die Beteiligung auch psychiatrieerfahrener Referenten ist selbstverständlich. Dabei geht es um Fragen wie:

· Was ist die besondere Rolle psychischer Behinderung in der UN-Behindertenrechtskonvention? Welche Konsequenzen folgen daraus?

· Wie lässt sich das Lebensfeld Arbeit und der dazugehörige Sozialraum vor diesem Hintergrund individuell gestalten?

"Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist die Schaffung von regionalen, in der Gemeindepsychiatrie verankerten Foren, in denen sowohl zukunftsweisende Informationen vermittelt, als auch trialogischer Austausch ermöglicht wird", sagt Matthias Neeser, zuständiger Projektleiter des Dachverbands Gemeindepsychiatrie.

Anmeldung unter:
Pfalzklinikum
Betreuen – Fördern – Wohnen
Telefon: 06349 900 4500