Literaturfrühstück mit Norman Ohler in der Pfalzbibliothek

Der bekannte Autor im Gespräch mit dem Kulturjournalisten Theo Schneider

Literaturfrühstück mit Norman Ohler: der Schriftsteller ist für den Pfalzpreis für Literatur nominiert – wer ihn gewinnt, erfährt das Publikum bei der Pfalzpreis-Gala am 17. November (Foto: Joachim Gern)

Der 1970 in Zweibrücken geborene und seit Jahren in Berlin lebende Schriftsteller Norman Ohler ist am Samstag, 16. November, von 11 bis 13.30 Uhr Gast beim Literaturfrühstück in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, das in Kooperation mit der Volkshochschule (VHS) Kaiserslautern stattfindet. Der Kulturjournalist Theo Schneider interviewt den Autor, der Kostproben seines Schaffens vorstellt, und moderiert die Diskussion mit den literarisch interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich zwischendurch vom reichhaltigen Frühstücksbuffet bedienen können. Der Eintritt für die Veranstaltung inklusive Lesung und Frühstück beträgt 7,50 Euro; kostenfreies Parken ist in dieser Zeit im Hof der Pfalzbibliothek (Einfahrt: Schubertstraße) möglich.

Norman Ohlers Sachbuch „Der totale Rausch“ (2015) über den massiven Drogeneinsatz der Nationalsozialisten wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und ist von Toronto bis Tokio auf der ganzen Welt verbreitet; die „New York Times“ lobte damals seinen „bissigen Humor“ und seine „umfassende Recherche“. In Deutschland hingegen ist der gebürtige Pfälzer und Wahlberliner vor allem als Autor von Romanen bekannt, deren Handlungen in düsteren kriminellen Milieus spielen und an die Szenerien des „film noir“ erinnern. Mit der „Quotenmaschine“ (1995) hat er den weltweit ersten Internetroman verfasst, mit Dennis Hopper in Hollywood ein Drehbuch geschrieben und mit Wim Wenders gearbeitet. Im Mittelpunkt des Literaturfrühstücks steht Ohlers vierter Roman „Die Gleichung des Lebens“ (2017). Er breitet darin ein geschichtlich verbürgtes Gesellschaftspanorama aus, das erzählt, wie Preußenkönig Friedrich II. Mitte des 18. Jahrhunderts das Oderbruch bei Berlin urbar machen ließ. Der Widerstand der Bevölkerung gegen die neuen Einwanderer, die zum Teil aus der Pfalz kamen, und die Konflikte zwischen Fortschritt und Naturzerstörung sind brandaktuelle Themen, die vor historischer Kulisse verhandelt werden. Den (fiktionalen) Spannungsbogen bildet ein Kriminalfall, dessen Aufklärung der bekannte Schweizer Mathematiker Leonhard Euler vorantreibt. Daneben stellt Norman Ohler, der zusammen mit drei weiteren Autoren für den diesjährigen Pfalzpreis für Literatur des Bezirksverbands Pfalz nominiert ist, der bei der Pfalzpreis-Gala einen Tag später (Sonntag, 17. November, ab 18 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern) verliehen wird, sein kürzlich erschienenes Sachbuch „Harro und Libertas“ vor, das von den beiden Hauptpersonen jener Widerstandsgruppe handelt, die im Berlin der NS-Zeit als „Rote Kapelle“ bekannt wurde.