Mary Heilmanns experimentell-spielerische Arbeitsweise

Bild des Monats im mpk

Klare Formen und Linien: Mary Heilmanns Ölgemälde „Too Long (at the Fair)“ von 1993 (Privatsammlung, Dauerleihgabe an das mpk, Foto: Peter Salewski, Sprockhövel © Mary Heilmann)

Mary Heilmanns „Too Long (at the Fair)“ steht im Mittelpunkt beim „Bild des Monats“ am Samstag, 7. Juli, um 15 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, mit Andrea Löschnig (Eintritt frei). Mary Heilmann, 1940 im kalifornischen San Francisco geboren, studierte zunächst unter dem Einfluss der Beat-Generation Literatur an der University of California in Santa Barbara, anschließend Töpferei und Bildhauerei. Nach ihrem Abschluss mit dem Master of Arts an der University of California in Berkeley 1967 übersiedelte Heilmann nach New York, wo sie auch heute lebt und arbeitet. In den 1970er Jahren wandte sich Heilmann der Malerei zu. Die Farbwahl ihrer abstrakten Werke ist unter anderem von Signalfarben der Werbe-, Kino- und Modebranche inspiriert. Rechteck- und Gitterstrukturen sowie monochrome Binnenfelder, die zuweilen mit bunten Punkten und Lineaturen kontrastiert sind, zeigen eine Nähe zur konstruktiven und radikalen Malerei. Zugleich findet sie mit einer experimentellen, spielerischen Arbeitsweise im Umfeld von Vertretern des Minimalismus und der Pop-Art ihre individuelle malerische Position. „Too Long (at the Fair)“ in der Ständigen Sammlung des mpk ist 1993 als „shaped canvas“ (gestaltete Leinwand) mit vieleckigem Umriss entstanden. Klare Formen und Linien zeigen bewusste malerische Unregelmäßigkeiten. Irritierend gestaltet sich das Raumgefüge, betrachtet man die Teilflächen, die sich zu einer Gesamtform als ein Kreuz mit verschobenen Armen fügen. Anschließend laden die Freunde des mpk zu kostenfreiem Kaffee und Kuchen ein. Bei einmaliger Aussicht auf die Stadt kann so weiterdiskutiert werden.