Es geht um Geschichte, Biographie und Begegnung: Erneut treffen sich junge Menschen aus Europa und den USA zum interkulturellen Austausch in der Pfalzakademie in Lambrecht. Dabei erkunden sie in zwei zwölftägigen Seminaren nicht nur die deutsche Vergangenheit, sondern legen auch den Grundstein für eine gemeinsame Zukunft. Die 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus Deutschland, Irland, Ungarn, Polen und den USA.
Wir wollen anhand der deutschen Teilung die Geschichte von Konflikten und Mauern beleuchten", kündigt Pfalzakademieleiter Martin Kaiser an, der mit Hilfe eines internationalen Teams die Seminare leitet. Dabei gehe es vor allem darum, Geschichte in der persönlichen Begegnung erfahrbar zu machen. So kommen unter anderem interaktive Methoden zum Einsatz, auch zahlreiche Exkursionen, zum Beispiel zur offenen Moschee" in Mannheim, sind geplant. Der zweite Teil des Programms findet in Berlin statt. Dort besuchen die Gruppen weitere interkulturelle Projekte, historische Schauplätze und sprechen mit Zeitzeugen.
Ich freue mich sehr auf das Seminar", sagt Hannah Wunram. Sie ist deutsche Studentin in Strasbourg und nimmt an der Veranstaltung im Rahmen eines Praktikums teil. Schon vor zwei Jahren war die heute 22-Jährige zu einem ähnlichen Programm in der Pfalzakademie. Es war faszinierend, die unterschiedlichen Sichtweisen der anderen auf historische Ereignisse kennen zu lernen." Damit spricht Wunram ein wichtiges Thema an, das bei allen interkulturellen Begegnungen in der Pfalzakademie im Vordergrund steht. Geschichte hat immer etwas mit Eigen- und Fremdbildern zu tun", sagt Kaiser. Die Mauer in Berlin habe somit Symbolcharakter. Weiterhin existierten auch Mauern in den Köpfen". Diese zu Fall zu bringen und die Botschaft internationaler Verständigung mit in ihre Heimatländer zu nehmen, sei das Ziel, das man den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vermitteln wolle.