„Der Künstler, den wir ehren, hat Zugkraft“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder vor „vollem, ja sogar übervollen Haus“ bei der Eröffnung der Ausstellung „Max Slevogt – Impression und Phantasie“, mit der das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) den großen impressionistischen Meister anlässlich seines 150. Geburtstags würdigt. Wieder freute sich, dass dieses Ereignis bereits zu vielen Vorberichten geführt habe. Es wäre schön, wenn die Renovierung und Restaurierung des Slevogthofs bei Leinsweiler einen neuen Schub bekäme. Er wies auch auf zwei Slevogt-Gemälde in der Sonderausstellung hin, die „mit einer wenig erfreulichen Geschichte“ verbunden seien. Das Porträt von Max Cassirer und die „Zwei Frauen im Garten“ stammten aus ehemals jüdischem Besitz. Der Bezirksverband Pfalz als Träger des mpk habe mit den Erben eine Lösung gefunden, dass auch die Nachwelt sich an diesen Werken erfreuen könne. Er versäumte nicht, auch an die anderen Schätze der Dauerausstellung zu erinnern.
Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann sagte zur Besucherschar: „Schön, dass Sie gekommen sind, um einen alten Bekannten zu besuchen.“ Das älteste Bild in der Ausstellung, „Scheherazade“, sei 1900 auf der Pariser Weltausstellung zu sehen gewesen. Sodann verknüpfte sie Slevogts Lebenswerk mit einzelnen Werken. Vornehmlich Porträts, unter anderem von Familienmitgliedern und von sich selbst, und Landschaften habe er geschaffen. Daneben sei er auch als Illustrator bekannt geworden. Seinen großen Durchbruch als Maler erlebte er nach einer Ägyptenreise 1914, auf der er 21 Bilder gemalt habe, in denen Licht und Sonne eine große Rolle gespielt hätten; eins sei verschollen, 19 im Dresdner Albertinum und eins im mpk gelandet, nämlich die „Einfahrt in den Hafen von Syrakus“. Der Impressionismus sei, so erläuterte Kurator Dr. Heinz Höfchen, eigentlich eine Wohlfühlmalerei, was seine enorme Beliebtheit erkläre. Die Freilichtmaler seien auf der Suche nach den Farbwerten und der Atmosphäre einer Landschaft gewesen. Neben dem malerischen verwies er auf Slevogts „grandioses druckgraphische Werk“. „Die Schau gibt facettenreich einen Überblick über das malerische und graphische Schaffen.“ Bettina Bachem, Vorsitzende des Freundeskreises des mpk, dankte Höfchen für das Zusammenstellen der Schau und wies darauf hin, dass sich der Freundeskreis ausführlich in diesem Jahr mit der Pfalz und Pfälzer Künstlern beschäftigen werde.
Die Ausstellung umfasst rund 20 Gemälde und 100 Graphiken aus dem Bestand des Museums Pfalzgalerie, das bereits 1925 Slevogts erste museale Ausstellung präsentiert hat. Für Kinder und Jugendliche gibt es einen eigenen Bereich, in dem sie puzzeln oder malen und sich auf diese Weise dem Künstler nähern können. Das mpk am Museumsplatz 1 ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie an Ostermontag geöffnet.