Die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern verabschiedete in diesem Jahr 428 Schülerinnen und Schüler im Großen Haus des Pfalztheaters. Sie absolvierten entweder eine dreijährige Ausbildung oder eine Fortbildung zum Staatlich geprüften Techniker beziehungsweise zum Meister an der Bildungsstätte des Bezirksverbands Pfalz. In der dreijährigen Berufsfachschule, die in sieben Fachrichtungen ausbildet, haben sich 116 Schüler, darunter 31 Frauen, für ihren Abschluss, der der handwerklichen Gesellenprüfung gleichgestellt ist, qualifiziert; 13 von ihnen erwarben zusätzlich die Fachhochschulreife. 125 Absolventen der zweijährigen Fachschule für Technik dürfen sich nun Staatlich geprüfte Techniker nennen. 187 Anwärterinnen und Anwärter auf den Meisterbrief haben sich an der Meisterschule für Handwerker in zehn Berufen auf die Meisterprüfung vorbereitet und erhalten demnächst von der Handwerkskammer für die Pfalz ihren Meisterbrief.
Der Bezirksverband Pfalz hat es sich auf die Fahne geschrieben, jungen Menschen ein gutes Rüstzeug an die Hand zu geben, um ihnen den Weg in die Zukunft zu ebnen", sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Arbeit des naturwissenschaftlichen Mitmach-Museums Dynamikum in Pirmasens sowie des Pfalzinstituts für Hörsprachbehinderte in Frankenthal. Die Meisterschule für Handwerker sei auch bei einem Projekt des Bezirksverbands Pfalz eingebunden: So habe ein Schüler der Berufsfachschule einen Stein für den Gedenk- und Versöhnungshügel im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz gestaltet, der Mitte Juli nach Polen gebracht werde. Wieder gratulierte den Absolventinnen und Absolventen: Sie haben einen wichtigen Lebensabschnitt erfolgreich abgeschlossen und die Herausforderung, die eine Aus- oder Weiterbildungsmaßnahme darstellt, bestanden."
Schulleiter Eckhard Mielke wies darauf hin, dass die Meisterschule alles daran setze, zukunftsweisende und attraktive Aus- und Weiterbildungsangebote zu machen, damit die jungen Menschen nicht zu Verlierern der Weltwirtschaftskrise werden". Die Schule sei ein Partner des Handwerks und der Industrie und trage zur Minderung des sich abzeichnenden Fachkräftemangels bei. Positiv falle der beachtliche Frauenanteil in der handwerklichen Erstausbildung auf", der bei 26,5 Prozent liege. Die Gesellen- und Meisterstücke sind auf einem hohen Niveau", sagte Mielke anerkennend: Sie beherrschen Ihr Handwerk!"
Dr. Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), hob in seiner Festrede hervor: Die Meisterschule für Handwerker leistet einen wichtigen Beitrag zur Qualifizierung von Fachkräften". Der Schule gehe es nicht nur um die Vermittlung von Fach-, sondern auch von beruflicher Handlungskompetenz". Mertes lobte die überall anerkannt hervorragende Arbeit" der Bildungsstätte und dankte dem Bezirksverband Pfalz, der dafür Sorge trage, dass seine Schule über modern ausgestattete Werkstätten und Labore verfüge. Einen Schwerpunkt legte Mertes auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Handwerksmeisterinnen und -meister, die wichtige Leistungsträger" seien. Der Meisterbrief ist eine Karriereperspektive, die auch den Zugang zu Hochschule ohne das klassische Abitur ermöglicht." Die Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung sei damit Realität. Mit dem Abschluss der Meisterschule für Handwerker sind Sie gut aufs Berufsleben vorbereitet", so Walter Dech, Präsident der Handwerkskammer der Pfalz, in seinem Grußwort.
Für ihr soziales Engagement zeichnete der Freundeskreis der Meisterschule Claudia Frank, Christian Laux und Martin Urban, Schüler der Fachschule für Technik, mit je 250 Euro aus. Die Veranstaltung, die mit dem traditionellen Zimmermannsklatsch" endete, gestaltete schwungvoll die Big Band des Gymnasiums am Rittersberg Kaiserslautern.