Neues aus der Klosterforschung

Interdisziplinäres Klostersymposion in Speyer

Exkursion bietet Spurensuche: Ehemaliges Kapuzinerkloster in Speyer

Am 8./9. März veranstaltet das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserlautern gemeinsam mit dem Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK) – Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg und der Stadt und dem Bistum Speyer das vierte Pfälzische Klostersymposion, das im Historischen Rathaus der Stadt Speyer, Maximilianstraße 12, stattfindet. Leitthema ist „Die Reformation im 16. Jahrhundert und ihre Folgen“. Die Veranstalter wollen mit allen Interessierten einen Blick auf ein bislang wenig beachtetes Thema der pfälzischen Geschichte lenken.

Seit dem frühen Mittelalter, vor allem aber vom 12. bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts, galt der Raum der heutigen Pfalz als ein Kernland des Reichs. Dementsprechend ist hier die Anzahl der Klöster so groß, dass man von einer ausgesprochenen Klosterlandschaft sprechen kann. Mehr als 150 Klöster, Stifte und Kommenden prägten als Orte christlichen Lebens die pfälzische Kulturland­schaft, sei es in den Städten oder im ländlichen Raum. Trotz unübersehbarer baulicher Verluste gerade seit der nachreformatorischen Zeit gehören die erhaltenen beziehungsweise verändert erhaltenen (mittelal­terlichen und barocken) Klosterkirchen und deren Komplementärbauten zu den bedeutendsten Bau­denkmälern der Pfalz.

Die Teilnehmer des Symposions sind freitags zunächst eingeladen, um 15 Uhr mit Dr. Martin Armgart auf den Spuren einiger Speyerer Klöster zu wandeln (Treffpunkt: Dom). Um 17 Uhr besteht die Möglichkeit, mit Dr. Joachim Kemper das Stadtarchiv zu besuchen. Das Symposion beginnt um 18 Uhr; Jürgen Keddigkeit, Leiter des Projekts „Pfälzisches Klosterlexikon“ am Institut, führt ins Thema ein. Im sich daran anschließenden Festvortrag beschäftigt sich Prof. Dr. Matthias Untermann von der Universität Heidelberg mit dem Thema „Schule und Jagdschloss. Architektur und Bauge­schichte ehemaliger Klöster in der Reformationszeit“.

Am Samstag setzt sich die Tagung um 9.30 Uhr fort. Sieben Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen stehen auf dem Programm. Dr. Martin Armgart behandelt die „Ritterorden in der Reformation. Sinnkrise, Untergang und Wandel an Pfälzer Beispielen“, Ulrich Burkhart geht auf „Die Aufhebung der Prämonstratenserstifte Hane und Rothenkirchen am Donnersberg im 16. Jahrhundert“ ein und bei Prof. Dr. Hans Ammerich stehen „Übertritt, Widerstand, Emigration. Das Verhalten von Frauenkonventen in der linksrheinischen Kurpfalz während der Reformation“ im Mittelpunkt. Am Nachmittag widmet sich Prof. Dr. Thomas Wilhelmi der „Verwaltung und Verwendung der Kirchengüter“, Dr. Heribert Feldhaus geht der Frage „Weiternutzen, umnutzen, abreißen?“ nach und klärt an Einzelbeispielen den Umgang mit pfälzischen Klostergebäuden in nachreformatorischer Zeit. Berthold Schnabel berichtet vom „Kampf der Äbtissin Margarete von Nippenburg um den Erhalt ihres Klosters Seebach“.

Die Teilnahme an der Tagung, die gegen 17.45 Uhr endet, ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten beim Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Benzinoring 6, 67657 Kaiserslautern, Telefon 0631 3647-303, Fax 0631 3647-324, info@institut.bv-pfalz.de. Ein ausführliches Programm ist dort erhältlich und steht im Internet unter www.pfalzgeschichte.de/aktuelles zum Herunterladen zur Verfügung.