Am Sonntag, 3. Dezember, zeichnet der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder um 11.15 Uhr den Künstler Peter Rösel in der Pfalzgalerie in Kaiserslautern mit dem Pfalzpreis für Bildende Kunst aus. Der mit 7.500 Euro dotierte Pfalzpreis wurde 2006 in der Sparte Malerei ausgeschrieben. Die Laudatio übernimmt Pfalzgalerie-Direktorin Dr. Britta E. Buhlmann, für die musikalische Gestaltung sorgt Thomas Weithäuser mit Freunden. Während der Feierstunde bieten Dr. Elisabeth Voigtländer und Trude E. Deubig ein Kinderprogramm an.
Nach der Preisverleihung wird eine Ausstellung mit den Werken des Preisträgers sowie sieben weiterer Bewerber, und zwar von Stefan Budian, Regina Reim, Pan Stein, Elke Steiner, Christian Uhl, Irmgard Weber und Friedrich Weschmitt, eröffnet, die bis zum 14. Januar zu sehen ist. Damit wird es sieben weiteren Pfälzer Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht, ihre auf einem hohen Niveau stehenden Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Für die Besucher bietet die Ausstellung zum Pfalzpreis einen komprimierten Querschnitt durch die aktuelle pfälzische Malerei und die Möglichkeit, Einblick in zeitgenössische malerische Tendenzen zu nehmen. Es erscheint ein Katalog mit Abbildungen aller ausgestellten Arbeiten.
Peter Rösel konnte die Jury unter Vorsitz des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder durch seine in der Landschaftsmalerei entwickelte, von Stille geprägte konzeptionelle Bildsprache überzeugen. Die drei von Rösel eingereichten Arbeiten gehören zu seiner Werkgruppe "Fata Morgana Painting Project", die in der Wüste Namib in Namibia entstanden ist und in der sich der Künstler mit atmosphärisch bedingten Luftspiegelungen – eben der Fata Morgana – auseinandersetzt. Rösels Wüstenbilder zeigen weitgehend leere Landschaften (Namib bedeutet Ort, an dem nichts ist) unter einer hohen Himmelszone, also zwei Bildfelder, die nicht streng gesetzt sind, sondern sanft und beruhigend ineinander überzugehen scheinen. Es ist eine große Harmonie in diesen Übergängen, als ob sich Himmel und Erde vereinen wollten. Peter Rösel zeigt uns damit die Wüste als spirituellen Ort.
Der Künstler wurde 1966 in Rockenhausen geboren. Von 1987 bis 1992 studierte er an der Städelschule Frankfurt am Main bei den Professoren Thomas Bayrle und Raimer Jochims. Nach Abschluss des Studiums schloss sich ein sechsmonatiger Aufenthalt in New York an. Von 1995 bis 2000 lebte Rösel abwechselnd dort und in Frankfurt; seit 2000 ist er in Berlin tätig und hat hier seit 2005 eine Gastprofessur an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee inne. Rösels Werk wurde schon in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. 1997 erhielt er den Kahnweilerpreis der Stadt Rockenhausen; 2003 wurde ihm der Purrmann-Preis der Stadt Speyer zugesprochen.
Der Bezirksverband Pfalz vergibt den Pfalzpreis für Bildende Kunst alle zwei Jahre abwechselnd in den Sparten Malerei, Plastik und Graphik, um das pfälzische Kunstschaffen zu fördern. Für die Sparte Malerei haben sich in diesem Jahr insgesamt 121 Künstlerinnen und Künstler mit 329 Werken beworben. "Dieses außergewöhnlich rege Echo" wertet Wieder als Zeichen dafür, "wie lebendig die Kunstszene in der Pfalz ist". Die Pfalzgalerie Kaiserslautern ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie am zweiten Weihnachtsfeiertag und an Silvester geöffnet. An Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag bleibt das Haus geschlossen.
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