Die Pfalzbibliothek in der Bismarckstraße hat bedeutenden Zuwachs erhalten. Sie erbte die Privatbibliothek des Kaiserslauterer Bibliothekars und Wissenschaftlers Dr. Joachim Fischer. Eine Auswahl der Werke ist noch bis zum 18. August in einer kleinen Ausstellung im Lesesaal der Pfalzbibliothek Kaiserslautern zu sehen.
Der 1926 in Potsdam geborene Fischer hatte in Graz studiert und 1971 mit einer Arbeit zum Doktor der Philosophie mit dem Nebenfach Zoologie und Chemie promoviert. Etwa 25 Jahre lang war Fischer als Bibliotheksrat an der Technischen Universität Kaiserslautern tätig, wo sein Wissen stets sehr gefragt war. Nach längerer Krankheit verstarb Fischer in diesem Frühjahr in Kaiserslautern.
Er war ein überaus leidenschaftlicher Büchersammler. Seine private Bibliothek umfasste nahezu 5.000 Bände. Bei seiner Buchauswahl sind besonders zwei Interessen erkennbar: Zum einen beschäftigte ihn die Tierwelt, besonders die Ornithologie, zum anderen die Buchkunde. Seine Sammlung umfasst viele bibliophile Kostbarkeiten, Bücher mit besonders schönen Einbänden, die er offensichtlich antiquarisch erworben hat. Joachim Fischer hatte eine besondere Vorliebe für großformatige Prachtbände aus der Gründerzeit. Ferner befinden sich in seinem Bestand Bücher zur Zeitgeschichte, zur Volks- und Sittenkunde der Völker und moderne naturwissenschaftliche Werke.
Die Schenkung, die auf Empfehlung von Fischers engem Bekannten Edwin Buch zustande kam, ist die bisher größte aus einem Nachlass zugunsten der Pfalzbibliothek. In den letzten Jahren häufen sich allerdings diese Fälle, und die Verantwortlichen der Bibliothek erwarten aufgrund der demographischen Entwicklung zukünftig einen weiteren Zuwachs an solchen Schenkungen.