Die pfälzischen Kolonien in Preußen unter Friedrich dem Großen stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Institutsdirektor Roland Paul am Mittwoch, 5. Dezember, um 19.30 Uhr im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (Eintritt frei). Der preußische König Friedrich II., genannt der Große (1712-1786), dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 300. Mal jährte, betrieb nach der Entwässerung des Oderbruchs, später auch der Warthe- und Netzeniederung und deren Urbarmachung eine breit angelegte Kolonisationstätigkeit. Zwischen 1740 und 1786 forderte er durch mehrere Ansiedlungs-Edikte fleißige und arbeitsame Ausländer auf, sich in den preußischen Landen niederzulassen. Seine Einladungen stießen vor allem im pfälzischen Raum auf offene Ohren. 1747 kamen die ersten 20 Familien aus den nordpfälzischen Dörfern Odernheim, Duchroth und Oberhausen nach Preußen und gründeten den Ort Müggelheim bei Köpenick. Ihnen folgten hunderte weiterer Familien aus dem südwestdeutschen Raum. Sie wurden in der Altmark, in Brandenburg und in Pommern angesiedelt und förderten dort die Landwirtschaft und das Handwerk. In der Folge von Flucht und Vertreibung kamen so manche ihrer Nachkommen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in die Heimat der Vorfahren. Der Referent hat in den vergangenen Jahren einige dieser Siedlungen besucht und kann seinen Vortrag daher mit aktuellen Bildern illustrieren.