Die Pfalzgalerie Kaiserslautern zeigt vom 2. August bis 21. September eine Ausstellung mit bildhauerischen Arbeiten von Michael Croissant und gezeichneten Bildern von Jan Wawrzyniak. In ihrer Zusammenschau gehen die Kunstwerke einen spannungsvollen Dialog ein und lassen vielfältige, neue Aspekte der Wahrnehmung zutage treten. Die Ausstellung wird am Freitag, 1. August, um 19 Uhr eröffnet. Es sprechen Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann und die beiden Ausstellungskuratoren Dr. Heinz Höfchen und Bettina Ebbinghaus-Hoffmann. Während der Eröffnung bieten Trude E. Deubig und Dr. Elisabeth Voigtländer ein pädagogisches Programm für Kinder ab sechs Jahren an.
Michael Croissant geht in seinen Plastiken von der menschlichen Figur aus, die er in geometrisch-abstrakter Form künstlerisch umsetzt. Ihnen liegt eine scheinbar einfache, reduzierte Formensprache zugrunde. Die Verbindung von ruhigen und bewegten Elementen kennzeichnet seine Werke gleichermaßen und macht ihre besondere Wirkung aus. Croissants Arbeiten sind eine Gratwanderung zwischen organischer Naturform und geometrischer Vereinfachung. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an Figuren und Köpfen, entstanden in den 1970er bis Anfang der 1990er Jahren, die ein zentrales Thema in seinem Schaffen darstellen. Drei bedeutende Werke Croissants kommen aus museumseigenem Bestand, weitere Exponate aus bekannten deutschen Museen sowie aus Privatbesitz, darunter auch Arbeiten, die erstmals in einem Museum zu sehen sind.
Michael Croissant wurde 1928 in Landau geboren. Nach einer kunsthandwerklichen Ausbildung in Landau und an der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern studierte er 1948 bis 1953 an der Münchner Akademie der Bildenden Künste bei Toni Stadler. Von 1966 bis 1988 lehrte er als Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main und bildete eine große Zahl an Schülern aus. Seit 1991 lebte und arbeitete Michael Croissant in Haar-Gronsdorf bei München, wo er 2002 starb.
Der 1971 in Leipzig geborene und heute in Halle lebende Jan Wawrzyniak ist Zeichner. Seine zum Teil großformatigen Arbeiten sind in ihren Mitteln eine radikal reduzierte Mischung aus Zeichnung und Malerei. Wawrzyniak trägt auf grundierte weiße Leinwände mit Kohle Linien und subtile flächige Grauabstufungen auf. Die Werke changieren zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Dabei verunsichern multiperspektivisch gesetzte Konstruktionen und gebrochene Perspektiven die Raumorientierung des Betrachters. Die Irritation der Seheindrücke und eine gewisse Hilflosigkeit beim Versuch, sich räumlich zu orientieren, erinnern an die Erzählwelt Franz Kafkas: Jan Wawrzyniaks Bilder werden in diesem Zusammenhang zu Metaphern von Bedrohung und Entfremdung, von Verletzlichkeit und Gefährdung.
Zu jedem Künstler gibt es in der Ausstellung einen Katalog. Die Pfalzgalerie ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Während der Ausstellung bietet das Museum des Bezirksverbands Pfalz ein vielfältiges Begleitprogramm mit Führungen, einem Kunst(früh)stück und Veranstaltungen für Kinder an. Weitere Informationen sind unter www.pfalzgalerie.de abrufbar.