Privatsphäre ade?

Art after Work im mpk

Idylle der Zurückgezogenheit: Carl Spitzwegs „Zeitungsleser im Hausgärtchen“ um 1845/48 (Foto und © mpk)

Die nächste Ausgabe von Art after Work am Dienstag, 5. Dezember, um 19 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, beschäftigt sich mit der allgegenwärtigen Überwachung unseres Lebens. Kleine Verfehlungen – groß an den Pranger gestellt. Wer an bestimmten Orten in China bei Rot die Ampel überquert, wird fotografiert und vergleichbar unserer vergangenen Schulpraxis des „In-der-Ecke-Stehens“ getadelt und öffentlich auf einen großen Bildschirm übertragen. Art after Work macht an diesem Abend nachvollziehbar, wie viel feiner technologische Daten meist unbemerkt von jedem von uns erfasst werden können: Tagtäglich werden schützenswerte Daten, wie mentale Daten, also Einstellungen und Gefühle, Daten des privaten, häuslichen Lebens, Daten der Bewegung und des Konsums sowie Daten der Gesundheit und des Körpers aufgezeichnet, um sie jetzt oder auch zu einem späteren Zeitpunkt auszuwerten. Was aber, wenn man das, was sonst unbemerkt und damit unbewusst geschieht, bewusst erlebt? Wie denken wir dann über den Wert des Privaten? In Zeiten der Satellitenfotografie ist Spitzwegs heimeliges, geradezu idyllisches Bild des „Zurückgezogenseins“ eine Illusion. Längst kann aus dem All bis auf den Ring an der Hand alles detailgenau aufgezeichnet werden, auch wer wann was tut. Zugleich geben wir freiwillig häufig Vieles von uns preis. Likes und Fotos im Netz durchlöchern das erkämpfte Recht auf Privatsphäre zunehmend. Die Teilnehmer diskutieren mit Ausstellungskuratorin Dr. Svenja Kriebel an der Museumsbar über Chancen und Risiken einer zunehmend schwindenden Privatsphäre.

Der Eintritt inklusive einem Glas Sekt beträgt 7,50 Euro. Um verbindliche Anmeldung unter Telefon 0631 3647-201 oder per E-Mail an info@mpk.bv-pfalz.de bis Montag, 4. Dezember, wird gebeten.