Gretl Drexler. Briefe aus Mannheim, Gurs und Grenoble (1939-1942)

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Das Schicksal einer jüdischen Frau aus Landau in der Pfalz

Margarethe, genannt Gretl Drexler, die Witwe eines aus Pirmasens stammenden, im Ersten Weltkrieg mit hohen Auszeichnungen dekorierten jüdischen Arztes, zog nach den Novemberpogromen 1938 von Landau nach Mannheim. Zuvor hatte sie ihre damals 17-jährige Tochter zu Verwandten in die Schweiz gebracht. Von Mannheim aus bemühte sie sich um die Auswanderung in die USA beziehungsweise in andere Länder, doch ohne Erfolg. Am 22. Oktober 1940 wurde sie mit über 6.000 weiteren Menschen aus Baden und der Saarpfalz nach Gurs im unbesetzten Frankreich verschleppt. Hier war Gretl Drexler bis zum Juni 1942 interniert. Nach einem kurzen Freigang in Grenoble deportierte man sie zunächst in das Pariser Durchgangslager Drancy und von dort aus, im September 1942, nach Auschwitz. Die über 300 erhaltenen Briefe und Postkarten, die Gretl Drexler aus Mannheim, Gurs und Grenoble vorwiegend an ihre Tochter und ihre Schwester geschrieben hat, dokumentieren nicht nur den Alltag einer jüdischen Frau in den Jahren 1939 und 1940 in einer deutschen Großstadt und ihre verzweifelten Bemühungen aus Nazideutschland zu entkommen. Sie vermitteln ebenso einen Einblick in das entbehrungsreiche Leben im Internierungslager Gurs, das für viele, so auch für Gretl Drexler, nur eine Vorstation auf dem Weg in die Vernichtungslager war.

Herausgeber: Roland Paul

Erscheinungsjahr 2014
ISBN 978-3-927754-82-9
Einheit 392 S., mit Abb.
Artikelnummer: 0b711df0bc50 Kategorie: